Der Roman erzählt die Geschichte eines rebellischen Rückzugs. Die namen- und beziehungslose Protagonistin hat lange Jahre als UNESCO-Mitarbeiterin in Genf gearbeitet, doch ihr Job, die Kollegen, die ganze Stadt widern sie nur noch an. Ihr Rückzug vollzieht sich in zwei Etappen: Zunächst findet sie Unterschlupf im blauen Haus der Künstlerin Thérèse, muss die Schweiz wegen eines Verbrechens aber bald verlassen. Schliesslich zieht sie sich in ein heruntergekommenes Gehöft im französischen Zentralmassiv zu dem verschrobenen Imker Jean-Luc und seinem Sohn Felix zurück. Jean-Luc züchtet sehr spezielle Bienen, während Felix mit Drogen und apparatloser Fotografie experimentiert. Der Roman ist in 20 Erzählkapitel und 20 dazwischengeschaltete 'blaue Kreise', poetisch verspielte Intermezzi über vergangene oder imaginäre Glücksmomente, unterteilt. Sabine Haupt vernetzt leitmotivisch die Farbe Blau mit zentralen Themen des Romans wie: fotografische und sexuelle Reproduktion, die Beziehung zwischen Frau und Mann, Landschaft und Natur, das Leben der Bienen, politische und soziale Zustände in der französischen Provinz und in der Schweiz, Flucht und Isolation. 'Für kunstfertig komponierte Romane und Erzählungen voller tiefgründiger und überraschender Reflexionen, Ideen und Überlegungen ist Sabine Haupt spätestens seit ihrem Erzählband Blaue Stunden bekannt.' Rolf Löchel Sabine Haupt steht für Lesungen zur Verfügung.
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