-> Story + Charaktere:
In der Literatur gibt es Bücher, die man liebt, und Bücher, die man hasst. Es gibt aber auch Grauzonen, in denen man sich bewegen kann, doch diese kann man meine Meinung nach nicht für jedes Buch verwenden. "Bighead" ist eines der Bücher, die man entweder liebt - oder total
furchtbar findet.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich mich erst an Bighead herangewagt habe,…mehr-> Story + Charaktere:
In der Literatur gibt es Bücher, die man liebt, und Bücher, die man hasst. Es gibt aber auch Grauzonen, in denen man sich bewegen kann, doch diese kann man meine Meinung nach nicht für jedes Buch verwenden. "Bighead" ist eines der Bücher, die man entweder liebt - oder total furchtbar findet.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich mich erst an Bighead herangewagt habe, als ich schon ein paar andere Bücher aus dem Festa-Verlag verschlungen habe, denn ganz ehrlich: wer Edward Lee als Meister des Extremen bezeichnet, hat gar nicht so unrecht. Er schreibt Extrem, in allen Formen. Blutig, widerlich, abartig, zutiefst pervers - aber trotzdem fasziniert es. Wer zart besaitet ist, sollte sich jedoch überlegen, ob er mit "Bighead" in das Genre des "Extreme Horror" einsteigen möchte, denn ich finde, dass dies definitiv eines der heftigeren Bücher ist. Dennoch kann auch solche Literatur überzeugen und begeistern - denn das tut sie mich definitiv, auch wenn ich noch nicht so ganz sagen kann, warum das eigentlich so ist.
In "Bighead" geizt Edward Lee nicht mit allem, was der Normalo in irgendeiner Form abschreckend finden könnte: Mord, Verstümmelung, Vergewaltigung, allen erdenklichen Körperflüssigkeiten, Blasphemie, jeder Form der Wolllust, Drogenmissbrauch.. es wird so ziemlich alles thematisiert. Dennoch liest es sich nicht wie eine Aneinanderreihung von Missetaten, sondern irgendwie steckt in dem ganzen Gemetzel auch noch Story - wie das geht? Das weiß wohl nur Edward Lee. Die Geschichte zeigt verschiedene Handlungsstränge, die irgendwann alle in einen übergehen, ohne allzu kompliziert zu wirken, man behält stets den Überblick über die einzelnen Personen und Handlungsverläufe.
Was das Ende angeht, war ich beim lesen eigentlich überhaupt nicht überzeugt und der Meinung, dass das der Qualität des Buches definitiv nicht gut getan hat - im Nachhinein passt es aber doch genau zu dem, was man von einem "Lee" erwarten würde - es ist einfach so abgedreht, dass es schon wieder gut ist. Und wer sagt eigentlich, dass Horror am Ende einen Sinn ergeben muss?
-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist an manchen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, da sich Edward Lee ein wenig an seinen Hinterwäldler Bighead anlehnt und einen gewissen Slang in seinen Schreibstil einfließen lässt. Dies fand ich persönlich jedoch ganz lustig und konnte mich schnell daran gewöhnen, vor allem, weil dies nicht das ganze Buch über vorherrscht, sondern immer wieder "normalere" Kapitel einfließen.
-> Gesamt:
Insgesamt konnte mich "Bighead" auf ganzer Linie überzeugen, aber ich bin sicher, dass dieses Buch der breiten Masse nicht zusagen wird. Um Gefallen an diesem Roman zu finden muss man nicht nur hart im nehmen sein, sondern sich auch der Tatsache bewusst sein, dass man manche Dinge bzw. Bücher einfach nicht allzu ernst nehmen sollte.
Wertung: 5 von 5 Sterne!