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Die Bilanz deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte der letzten eineinhalb Jahrhunderte ist einer der wichtigsten Essays Arnold Zweigs.1933, mit der Erfahrung der anbrechenden Judenverfolgung, bilanzierte Arnold Zweig in diesem als "Kampfschrift" angelegten Großessay die letzten anderthalb Jahrhunderte der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte, jene Epoche, die mit viel Hoffnung auf Emanzipation und Assimilierung der Juden begann. Gerade angesichts des aktuellen Rassenwahns, den Zweig hier psychologisch-historisch deutet, geht es ihm um den Nachweis, daß nur die schöpferische Symbiose in der…mehr

Produktbeschreibung
Die Bilanz deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte der letzten eineinhalb Jahrhunderte ist einer der wichtigsten Essays Arnold Zweigs.1933, mit der Erfahrung der anbrechenden Judenverfolgung, bilanzierte Arnold Zweig in diesem als "Kampfschrift" angelegten Großessay die letzten anderthalb Jahrhunderte der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte, jene Epoche, die mit viel Hoffnung auf Emanzipation und Assimilierung der Juden begann. Gerade angesichts des aktuellen Rassenwahns, den Zweig hier psychologisch-historisch deutet, geht es ihm um den Nachweis, daß nur die schöpferische Symbiose in der Zusammenarbeit zwischen Juden und Nichtjuden die moderne deutsche Kultur ermöglichte. Systematisch und materialreich beschreibt er die beeindruckenden Leistungen der deutschen »Judenheit innerhalb der deutschen Zusammenhänge - von der Kunst bis zur Wissenschaft und Medizin, von Moses Mendelssohn, Marx und Heine bis Einstein, Freud oder Kafka. Zugleich ist diese Bilanz ein leidenschaftlicher Appell Zweigs an die Welt zur Parteinahme für die Sache der bedrohten Juden.Die Niederschrift dieses Essays beschäftigte den Autor auf allen Stationen seines Exils von Wien über die Schweiz und Frankreich nach Palästina. Anregungen und Unterstützung fand er bei Freud, Feuchtwanger, Hannah Arendt und Günther Anders. Das Buch erschien 1934 bei Querido in Amsterdam.
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Autorenporträt
Arnold Zweig wurde 1887 in Groß-Glogau (Schlesien) als Sohn eines jüdischen Sattlermeisters geboren. Studierte u. a. in Breslau, München, Berlin Germanistik, moderne Sprachen, Philosophie und Psychologie. Bekanntgeworden mit "Novellen um Claudia" (1912). Armierungssoldat in Serbien und vor Verdun, ab 1917 Schreiber und Zensor in der Presseabteilung Ober-Ost. 1919-1923 lebte er am Starnberger See, danach in Berlin. Neben Novellistik und Dramatik entstanden Publikationen und Vorträge über Judentum, Antisemitismus und die Lehre Sigmund Freuds. 1933-1948 Exil in Palästina, Oktober 1948 Rückkehr nach Berlin (Ost). Präsident der Akademie der Künste bis 1953 und des deutschen PEN-Zentrums. Arnold Zweig starb 1968 in Berlin.

Novellistik, Dramatik, Romane u. a.: Der Zyklus Der große Krieg der weißen Männer: Der Streit um den Sergeanten Grischa (1927), Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954), Die Zeit ist reif (1957); De Vriendt kehrt heim (1932); Das Beil von Wandsbek (1943 in Hebräisch, 1947 in Deutsch); Traum ist teuer (1962).
Rezensionen
»An Aktualität uns sprachlicher Vitalität hat der Zweigsche Essay auch 66 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung nicht das Geringste eingebüßt. Dazu trägt auch die kenntnisreiche Bandbearbeitung von Thomas Taterka bei. An die westdeutschen Leser, denen Zweig jahrzehntelang vorenthalten wurde, geht die Empfehlung: Holt nach, was ihr versäumt habt - lest Arnold Zweig!« Das historisch-Politische Buch