Unbestritten verändert die neue Technik das moderne Leben schneller als die älteren Formen der Kommunikation in früheren Epochen. Es gibt heute kaum noch einen gesellschaftlichen Bereich, in den die Neuen Medien nicht Einzug gehalten hätten - Computer, Mobiltelefone, Video und das Internet durchdringen die Arbeitswelten wie die privaten Sphären.Zahlreiche Veröffentlichungen, die sich um eine Bestandsaufnahme der heutigen Medienwirklichkeiten bemühen, sind unbewusst mit theologischen und säkularen Hoffnungen geradezu aufgeladen. Diese scheinen selbst durch die stets wiederkehrenden, krisenhaften Entwicklungen in Politik und Wirtschaft wenig an Strahlkraft zu verlieren. In Vergessenheit gerät dabei leicht, dass die allerneuesten Medien mit den allerältesten Medien in Verbindung stehen. Die Inhalte, die die verschiedenen Kanäle transportieren, besitzen zumeist wenig Avantgardistisches, sondern bleiben im Rahmen dessen, was bereits bekannt ist.Dieser "Grundkurs Medienwissen" richtet sich sowohl an Studierende als auch an eine interessierte breite Leserschaft und versteht sich als Leitfaden durch den Dschungel der aktuellen Debatten. Ausgehend von der Mediendebatte zu Beginn des 21. Jahrhunderts untersucht das Buch das Verhältnis von Schrift und Bild von den Anfängen bis zur Erfindung der Photographie im 19. Jahrhundert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wolfgang Bock sucht, so der Rezensent Christian Jooss, den medienwissenschaftlichen Kompromiss zwischen der Position von Shannon und Weaver, denen das Medium reiner Vermittler zwischen Sender und Empfänger ist, und derjenigen Marshall McLuhans, für die das Medium selbst die "eigentliche Botschaft" darstellt. So weist er im historischen Durchgang seines "Grundkurses Medienwissen" auf die religiöse, auratische Aufladung vor allem der Bildmedien hin, warnt aber - auf den Spuren Walter Benjamins - im Gegenzug davor, für die neuen Medien ganz umstandslos Parallelphänomene anzunehmen. Der Rezensent beschränkt sich aufs Referat, verzichtet auf Kritik oder Kommentar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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