"Bilde-mir-das-mal-fort." So beschreiben Fortbildner gerne die Vorstellung von Personalmanagern über die Wirkung von Bildungsmaßnahmen auf die Personalentwicklung. Dieser Individualisierungsirrtum impliziert, dass es ausreicht, Mitarbeiter in Fort- und Weiterbildungen zu qualifizieren. Die Hoffnung dabei ist: Wenn Schulung und Dozent hochkarätig genug sind, wird sich die Qualität der Arbeit, also der PE-Output positiv verändern. Die Systemtheorie lehrt uns jedoch, dass dies nicht reicht. Sie lehrt uns, dass es bei Personalentwicklung um komplexe Systeme in einer Umwelt geht, mit der sie strukturell gekoppelt sind und zu deren Rahmenbedingungen auch das Management selbst gehört, dass Systeme autopoietisch und selbstreferenziell sind und nur durch gelingende Interventionen erreicht werden können. Sie lehrt uns weiter, dass Systeme über einen Eigen-Sinn verfügen und dass Personalentwicklung aus einer zweiten Ordnung heraus beobachtet werden sollte, wenn organisationale Entscheidungen getroffen werden. In diesem Sinn beschreibt die Autorin das Verständnis von Personalentwicklung in Organisationen auf der Grundlage der Systemtheorie nach Niklas Luhmann.