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Fotodokumente aus russischen Kriegsgefangenenlagern sind äußerst selten. Wie hätte es ein Gefangener auch schaffen sollen, eine Kamera ständig vor den Wachen zu verstecken, heimlich zu fotografieren und dann auch noch die Filme unbemerkt aus den Lagern zu schmuggeln?Und doch tauchte in den fünfziger Jahren eine Reihe von Bildern aus den Lagern in Jelabuga, Kasan und Selenodolsk auf, die das Schicksal der Insassen aus der Perspektive eines Gefangenen auf eindrucksvolle Weise dokumentieren. Lange Zeit blieb die Herkunft der Bilder ein Rätsel. Erst vor kurzer Zeit gelang es endlich, Klaus Sasse…mehr

Produktbeschreibung
Fotodokumente aus russischen Kriegsgefangenenlagern sind äußerst selten. Wie hätte es ein Gefangener auch schaffen sollen, eine Kamera ständig vor den Wachen zu verstecken, heimlich zu fotografieren und dann auch noch die Filme unbemerkt aus den Lagern zu schmuggeln?Und doch tauchte in den fünfziger Jahren eine Reihe von Bildern aus den Lagern in Jelabuga, Kasan und Selenodolsk auf, die das Schicksal der Insassen aus der Perspektive eines Gefangenen auf eindrucksvolle Weise dokumentieren. Lange Zeit blieb die Herkunft der Bilder ein Rätsel. Erst vor kurzer Zeit gelang es endlich, Klaus Sasse als Fotografen der Bilder ausfindig zu machen und ihn dazu zu bewegen, seine Erinnerungen an diese Zeit niederzuschreiben und die Bilder zu kommentieren.Entstanden ist dabei ein einmaliges Zeitdokument, das tiefe Einblicke in grausame, tragische und groteske, ja manchmal sogar freudige Momente der Alltagswirklichkeit eines Kriegsgefangenen eröffnet. Es schildert nicht nur, wie es möglich war,eine Kamera unter Lebensgefahr durch die zahlreichen Kontrollen zu retten. Text und Bilder beschreiben vor allem auch die Erfahrungen eines Kriegsgefangenen, der wie so viele andere nach dem Ende des Krieges fünf Jahre in verschiedenen russischen Arbeitslagern gefangengehalten wurde. Den Lesern werden dabei die Auswirkungen größerer politischer Entwicklungen genauso vor Augen geführt wie privateste Strategien, Tricks und Kniffe im Kampf mit den Widrigkeiten des Gefangenendaseins.
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Autorenporträt
Klaus Sasse wurde am 18.02.1921 im westfälischen Münster geboren. Nach seiner Schulzeit in Hamburg, die er 1939 mit dem Abitur beendete, wurde er im darauffolgenden Jahr zum Arbeitsdienst herangezogen. Von 1940 an diente er bis zum Ende des II. Weltkrieges im Nachrichtendienst der Wehrmacht. Nach der Kapitulation Deutschlands wurde er in Königsberg durch russische Truppen gefangengenommen und in ein Arbeitslager gebracht. Fünf Jahre mußte Klaus Sasse unter härtesten Bedingungen in Jelabuga und anderen Lagern weiter um sein Leben kämpfen, bevor er 1950 endlich in die Heimat zurückkehren konnte. Wieder in Hamburg angekommen, entschied er sich für das Studium der Romanistik und Anglistik, das er 1959 mit dem zweiten Staatsexamen beendete. Im Anschluß wurde er als Lektor an der Universität Hamburg angestellt, wo er 1967 promovierte wurde und später als wissenschaftlicher Oberrat am Romanischen Seminar bis zu seiner Pensionierung 1986 arbeitete. 1997 begann er auf Anregung von Friedrich Korte, seine Erinnerungen an die Kriegsgefangenschaft und Kommentare zu seinen in den russischen Lagern heimlich aufgenommenen Fotos niederzuschreiben. Am 7 Juni 2003 verstarb Klaus Sasse in Hamburg.
Rezensionen
... eine schier unglaubliche Geschichte ... Was für erschütternde Bilder, was für erschütternde Kommentare dazu! Und welches Wunder an stillschweigendem Zusammenhalt, das diese einmalige Dokumentation ermöglicht hat. Wer immer sich für das Leben, das Sterben, die Drangsale deutscher Kriegsgefangener hinter sowjetischem Stacheldraht interessiert: für ihn ist das Buch eine Fundgrube. - Otfried Preußler in: "Kulturpolitische Korrespondenz", 3. 2000.