Der Erste Weltkrieg veranlasste sowohl Karl Barth als auch Walter Benjamin, sich kritisch mit dem Begriff der Geschichte auseinanderzusetzen. So entstanden innerhalb von zwei Jahrzehnten herausragende Positionen, die das überkommene Geschichtsverständnis grundlegend transformierten. Andreas Frei vergleicht in seiner Studie beide Geschichtsauffassungen miteinander und erschliesst sie ausgehend von Hegels Geschichtsphilosophie und dem nachfolgenden Historismus. Dabei zeigen sich sowohl überraschende Verbindungen als auch markante Differenzen. Auch wenn sich die grundsätzliche Frage stellt, was Geschichte für die Gegenwart bedeutet, zeigt sich eindrücklich, wie aktuell die Geschichtsdeutungen von Barth und Benjamin immer noch sind - und wie Bilder der Geschichte entstehen, insbesondere im Angesicht der Krise.