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Vorstellungen und Symbolisierungen vom Gemeinschaft Fällt das Wort "Nation", stellt sich meist der Gedanke an den Nationalstaat ein. Diese heutzutage selbstverständliche Verbindung ist jedoch jünger als die Rede von der Nation. An ihrem Anfang stehen andere, uns fremd gewordene Muster der kulturellen und politischen Selbstverständigung. Die Autoren des vorliegenden Bandes kehren an diesen Anfang zurück. Sie präsentieren Bilder der Nation, in denen Vorstellungen und Symbolisierungen von Gemeinschaft am Beginn der europäischen Moderne ihren Ausdruck fanden. Dabei fällt der Blick auf…mehr

Produktbeschreibung
Vorstellungen und Symbolisierungen vom Gemeinschaft
Fällt das Wort "Nation", stellt sich meist der Gedanke an den Nationalstaat ein. Diese heutzutage selbstverständliche Verbindung ist jedoch jünger als die Rede von der Nation. An ihrem Anfang stehen andere, uns fremd gewordene Muster der kulturellen und politischen Selbstverständigung.
Die Autoren des vorliegenden Bandes kehren an diesen Anfang zurück. Sie präsentieren Bilder der Nation, in denen Vorstellungen und Symbolisierungen von Gemeinschaft am Beginn der europäischen Moderne ihren Ausdruck fanden. Dabei fällt der Blick auf ungleichzeitige Elemente des historischen Prozesses, in dem "das Nationale" das alltägliche Leben zu beeinflussen begann, es veränderte und in den Bereich des Politischen einzog. Diese Perspektive erlaubt Einsichten in die Konstituierung der modernen Subjektivität, für die das unwahrscheinliche Großkollektiv des Nationalen ein für lange Zeit unbefragter, aber erstaunlich haltbarer Rahmen werden sollte.
Die hier untersuchten Bilder der Nation stammen zum Beispiel aus der Kartographie und Dichtung des elisabethanischen und jakobäischen England. Sie finden sich in Gemälden Rembrandts, im Theater Shakespeares und tauchen in den Verfahren des französischen Revolutionstribunals auf. In den Gemälden ist die Vorstellung der "Nation" als "Land" ebenso thematisiert wie das Verschwinden der Leiblichkeit in der Gemeinschaft. Sie verdeutlichen, was als Bedingung für eine Harmonie der - nationalen - Gemeinschaft galt, und zeigen auf, was ausgeschlossen wurde, um diese zu erreichen.
Die Vielzahl von Gesichtspunkten und kulturwissenschaftlichen Methoden, mit denen die Autoren ihre Themen bearbeiten, kann selbst als Ausdruck der Ambivalenz des Nationalisierungsprozesses verstanden werden. Die Beiträge zeigen detailliert, wie das Wechselspiel, in dem sich Subjekt und Nation immer wieder als füreinander konstitutiv bestätigen, vor der Verkettung von Staat und Nation in Gang komm t, um schließlich im Prozess der Industrialisierung kulturelle und politische Praxis enger zu verbinden.
Autorenporträt
Ulrich Bielefeld, Dr. phil, geb. 1951, Soziologe, Leiter des Arbeitsbereichs "Nation, Ethnizität und Fremdenfeindlichkeit" am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Gisela Engel war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit und am Institut für England- und Amerikastudien der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Geschichte der Politischen Theorien, Gender Studies und die Kultur-, Ideen- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit.
Zahlreiche Veröffentlichungen; Mitherausgeberin der Zeitschrift Zeitsprünge.