Dieser Band versammelt die erstaunliche Spannbreite metaphorischer Bilder in anschaulichen Artikeln, die von A (wie Äquivalent, Archiv, Auferstehung oder Auge) bis Z (wie Zauberlampe oder Zeuge) reichen und Photographien mit Geschichten, historischen Darstellungen, Anekdoten und auch theoretischen Ansätzen verbinden: ein Bilder- und ein Lesebuch, das die Geschichte und die Theorie der Photographie in Begriffe und in Bilder zu fassen versucht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2011Wahrnehmung und Wirklichkeitssicht
Seit wann "schießen" wir eigentlich unsere Fotografien - und ist es gleichgültig, ob wir das mit einem 5-Megapixel-Handy oder dem Werkzeug eines Cartier-Bresson tun? Auf die erste Frage gibt das Buch auf Seite 255 eine Antwort, die zweite blendet es schon auf Seite 19 aus. Also dürfen wir nicht erwarten, unter Stichwörtern wie "Licht-Schrift" oder "Objektiv, objektives" etwa Anleitung zur technischen Verbesserung unserer Ablichtungen zu erhalten. Stattdessen finden wir zunächst zu jedem der 55 Schlagworte ein Foto: manchmal ein berühmtes, häufiger aber auch wenig Bekanntes, und leider alle herzlich schlecht gedruckt. Dem folgt jeweils ein kenntnisreicher Miniessay von wenigen Seiten, gefolgt von einer kurzen Literaturliste, die zusammen überschlägig 40 Seiten des Buchs ausmachen mögen. Sie sind der reale Reichtum dieses - nicht nur nicht ganz neuen, sondern vollkommen zur Analogfotografie zurückgewandten - Buchs. Es geht ihm nicht vorrangig um Bildverfahren, sondern darum, wie fotografische Abbildung Wahrnehmung und Wirklichkeitssicht beeinflusst und welche zwischen erstaunlichen Polen oszillierende Deutungen die Techniken der Lichtbildnerei hervorgebracht haben. Das ist nicht nur als historisches Bilder-Lesebuch unterhaltsam bildend, sondern stößt einen geradezu darauf, dass man es weiter denkt bis zur sofortigen Teleportation (vulgo: "Raufladen") digital geraubter Momente. (py.)
Bilder der Photographie - Ein Album photographischer Metaphern. Von Bernd Stiegler, 276 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Suhrkamp Verlag, 12 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Seit wann "schießen" wir eigentlich unsere Fotografien - und ist es gleichgültig, ob wir das mit einem 5-Megapixel-Handy oder dem Werkzeug eines Cartier-Bresson tun? Auf die erste Frage gibt das Buch auf Seite 255 eine Antwort, die zweite blendet es schon auf Seite 19 aus. Also dürfen wir nicht erwarten, unter Stichwörtern wie "Licht-Schrift" oder "Objektiv, objektives" etwa Anleitung zur technischen Verbesserung unserer Ablichtungen zu erhalten. Stattdessen finden wir zunächst zu jedem der 55 Schlagworte ein Foto: manchmal ein berühmtes, häufiger aber auch wenig Bekanntes, und leider alle herzlich schlecht gedruckt. Dem folgt jeweils ein kenntnisreicher Miniessay von wenigen Seiten, gefolgt von einer kurzen Literaturliste, die zusammen überschlägig 40 Seiten des Buchs ausmachen mögen. Sie sind der reale Reichtum dieses - nicht nur nicht ganz neuen, sondern vollkommen zur Analogfotografie zurückgewandten - Buchs. Es geht ihm nicht vorrangig um Bildverfahren, sondern darum, wie fotografische Abbildung Wahrnehmung und Wirklichkeitssicht beeinflusst und welche zwischen erstaunlichen Polen oszillierende Deutungen die Techniken der Lichtbildnerei hervorgebracht haben. Das ist nicht nur als historisches Bilder-Lesebuch unterhaltsam bildend, sondern stößt einen geradezu darauf, dass man es weiter denkt bis zur sofortigen Teleportation (vulgo: "Raufladen") digital geraubter Momente. (py.)
Bilder der Photographie - Ein Album photographischer Metaphern. Von Bernd Stiegler, 276 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Suhrkamp Verlag, 12 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit zwei Bänden von Bernd Stiegler zur Fotografie hat sich Andrea Gnam beschäftigt. Gleichzeitig zu einem Buch über die Geschichte der Fotografie-Theorie ist ein Band mit Bildern "fotografischer Metaphern" erschienen, der in alphabetischer Reihenfolge die diversen Sinnbilder der Fotografie, die auch im Theorie-Band zur Sprache kommen, sowohl erzählerisch als auch bildlich abbildet. Leider, bedauert die Rezensentin, überzeuge die Druckqualität der Fotografien in keiner Weise, weshalb das Anschauen der Bilder nur eingeschränkt erfreulich ist. Auch stellt sie fest, dass einiges, was bereits im Theorie-Band zu lesen war, hier wortgleich abgedruckt ist. Insgesamt rät sie, das Album nicht von vorn bis hinten durchzulesen, sondern nach persönlichem Interesse zu flanieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Stieglers Band, der bekannte, mittlerweile schon zu Metaphern geronnene historische Fotografien mit Begleittexten wie kleine Embleme assoziativ versammelt, lässt den Leser dabei in inspirierender Weise seine Gedanken an der Reibung zwischen Text und Bild entzünden und lädt ihn zu einem blätternden Streifzug durch die Geschichte der Fotografie ein.« Neue Zürcher Zeitung