Alte menschliche Körper werden in unserer visuellen Umwelt keineswegs tabuisiert. Vor allem in Fotografien sind sie präsent. Bekannte Bildformeln aus Porträt-, Akt- oder Lebenstreppen-Darstellungen finden sich darin wieder. Diese neue Sichtbarkeit des Alters wirkt sich auch auf die Vorstellungen von Sexualmoral, Großelternschaft, Generationenverhältnissen und Lebensläufen aus.
Sabine Kampmann untersucht den Bedeutungswechsel, den die Bilder des Alterns erfahren haben, und zeigt, wie die Fotografie unsere Auffassungen vom Altern beeinflusst. Sie stellt Werke von Giorgione, Lucas Cranach und Bernardo Strozzi ebenso wie von Nicholas Nixon, Annegret Soltau, Miwa Yanagi, Andres Serrano, Erwin Olaf, Roman Opalka und Melanie Manchot vor.
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Sabine Kampmann untersucht den Bedeutungswechsel, den die Bilder des Alterns erfahren haben, und zeigt, wie die Fotografie unsere Auffassungen vom Altern beeinflusst. Sie stellt Werke von Giorgione, Lucas Cranach und Bernardo Strozzi ebenso wie von Nicholas Nixon, Annegret Soltau, Miwa Yanagi, Andres Serrano, Erwin Olaf, Roman Opalka und Melanie Manchot vor.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Arno Widmann ahnt, dass kein Weg am Alter vorbeiführt beim Anschauen der Fotografien in Sabine Kampmanns Buch. Die versammelten Fotos von alten Männer- und Frauenkörpern von Annie Leibovitz, Melanie Manchot oder Miwa Yanagis jagen Widmann leisen Schrecken ein und die Erkenntnis, dass wir kaum noch wissen, wie alte Menschen aussehen. Insofern klären die Bilder auf, meint Widmann, sind eine Offenbarung, holen uns aus der Sicherheit des Wegschauens - vor Alter und Tod, auch wenn die Fotos überwiegend die Schönheit des Alters herauszustreichen suchen, wie der Rezensent ahnt. Zu wenig schaut Kampmann zurück in die Kunstgeschichte, bedauert Widmann, zu Guido Reni oder Domenichino und ihren greisen Männerkörpern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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