Künstler waren schon immer auf Reisen. Sie begaben sich auf individuelle Studienreisen in die Umgebung oder ins Ausland, begleiteten den Tross adeliger ‚Grand Touristen‘ oder arbeiteten im Auftrag wissenschaftlich oder militärisch motivierter Expeditionen. Unsere Zusammenschau versammelt Arbeiten aus verschiedenen Lebens- und Schaffensphasen der drei Reisekünstler Ferdinand Bellermann (1814–1889), Eduard Hildebrandt (1817–1869) und Ignace Duvivier (1758–1832) und bietet Einblick in die vielgestaltigen Facetten ihrer Arbeiten. Bellermann und Hildebrandt zählen im deutschsprachigen Raum zu den maßgebenden Vertretern der Reisekunst im 19. Jahrhundert. Sie verarbeiteten Ideen einer weltumspannenden Naturerfassung und -erfahrung im Sinne Alexander von Humboldts, die sie unterwegs und im heimatlichen Atelier umsetzten. Duvivier, der eine Künstlergeneration vor Bellermann und Hildebrandt wirkte, vereint das Streben nach dem Wiedererkennbaren der klassischen Vedutenmalerei mit dem Wunsch nach der stimmigen Darstellung des vorgefundenen Natureindrucks im Sinne der Romantik.