Das Thymolipom ist ein seltener, langsam wachsender, gutartiger Tumor, der in jedem Alter und unabhängig vom Geschlecht auftreten kann. Diese Läsion entwickelt sich in 81% der Fälle auf Kosten des vorderen und unteren Mediastinums. Seine Pathogenese ist noch nicht vollständig geklärt. Das Thymolipom bleibt trotz seiner voluminösen Größe lange Zeit asymptomatisch und wird meist zufällig auf einer Röntgenaufnahme des Thorax entdeckt. Seine radiologische Ausprägung ist zwar bei den verschiedenen Bildgebungsmodalitäten recht evokativ, kann aber manchmal gewisse diagnostische Schwierigkeiten bereiten. Die MRT kann dank ihrer besseren Kontrastauflösung die Unzulänglichkeiten der CT beheben und das Thymoplipom von anderen Fettmassen wie Lipomen, Teratomen und Liposarkomen unterscheiden. Die MRT spielt auch eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Resektabilität und scheint bei der Erkennung von prädiktiven Zeichen für Malignität leistungsfähiger zu sein. Die sichere Diagnose beruht auf der pathologisch-anatomischen Untersuchung des Operationspräparats. Die einzige kurative Behandlung ist die chirurgische Entfernung, meist durch Sternotomie. Der Verlauf ist in der Regel spektakulär, gekennzeichnet durch eine deutliche klinische Besserung und ein geringes Rezidivrisiko.