Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut Künste und Medien), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit liegt dabei nicht auf spezifischen Genres, Ökonomien oder Aufgliedern verschiedener fotografischer Apparaturen. Ebenso wenig geht es bei der Betrachtung der Fotografien um die symbolische Bedeutung des dargestellten Inhalts. Vielmehr soll der Fokus auf dem Spiel des Motivs mit seinem materiellen Träger, seinen Herstellungsbedingungen und deren Grenzen liegen. Dadurch sollen Prozesse des Unterbrechens und Intervenierens aufgezeigt werden, mit denen das Medium sichtbar wird.Das Medium, so heißt es, entzieht sich der Beobachtung, sobald es der Funktion des Vermittelns nachkommt. Als das Mittlere ist es von einer strukturellen Undurchdringlichkeit geprägt. Dies findet sich in Theorien von verschiedenen Medienwissenschaftlerinnen wieder, wie Marshall McLuhan, Sybille Krämer, Ludwig Jäger oder auch Dieter Mersch. Mersch verwendet anstelle des Großbegriffs Medium lieber den Begriff der Medialität, welcher die Struktur und Funktionsweise eines Mediums umfasst. Die Medialität durchdringt das Medium und befähigt es hervorzubringen, darzustellen, zu übertragen und zu vermitteln; wird dabei jedoch nicht mitmediatisiert. Dabei handelt es sich beispielsweise um Materialitäten, Produktionsbedingungen oder Verfahren der Verbreitung und Übertragung. Mersch negative Medientheorie beschäftigt sich unter anderem mit dem Aufzeigen der Medialität und den damit zusammenhängenden Herausforderungen.An Hand von zwei ausgewählten Fotografien des belgischen Fotografen Dirk Braeckman soll gezeigt werden, wie sich die Medialität der Beispielfotografien mittels (künstlerischer) Intervention aufzeigen lässt. Beide Fotografien bilden bereits bestehende Fotografien ab, welche Lichtreflektionen auf ihrer Oberfläche aufweisen. Während die Sicht auf das 'eigentliche' Motiv versperrt wird, drängen sich das Trägermaterial und Hinweise auf den Herstellungsprozess mit auf. Könnte man daher sagen, dass sich hier bereits eine Art von Medialität aufzeigt? Neben der formenhaften Darstellung des Motivs tritt plötzlich ihr bedingendes Material und nimmt ebenso den Status des Motivs ein. Treffen in den Fotografien letztendlich mehrere Ebenen einer Art Wirklichkeit aufeinander, die sich jedoch beide beim Akt des Fotografierens gleichberechtigt vor der Kamera befunden haben?
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