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Kurztext:
Thema des Buches ist die kontrovers diskutierte Frage nach dem Aussagegehalt griechischer Münzbilder. Stefan Ritter untersucht anhand von Fallbeispielen motivische und ikonographische Verbindungen zwischen Götter- und Heroendarstellungen auf den Münzen verschiedener Staaten und analysiert die Botschaften der Bilder im politischen Kontext des sich im 4. Jahrhundert verschärfenden Konkurrierens griechischer Mächte um ihre "gemeinsamen" Götter und Heroen.
Langtext:
Griechische Staaten bedienten sich zu ihrer Selbstdarstellung einzelner Götter und Heroen (wie Zeus, Apollon,
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Produktbeschreibung
Kurztext:
Thema des Buches ist die kontrovers diskutierte Frage nach dem Aussagegehalt griechischer Münzbilder. Stefan Ritter untersucht anhand von Fallbeispielen motivische und ikonographische Verbindungen zwischen Götter- und Heroendarstellungen auf den Münzen verschiedener Staaten und analysiert die Botschaften der Bilder im politischen Kontext des sich im 4. Jahrhundert verschärfenden Konkurrierens griechischer Mächte um ihre "gemeinsamen" Götter und Heroen.

Langtext:
Griechische Staaten bedienten sich zu ihrer Selbstdarstellung einzelner Götter und Heroen (wie Zeus, Apollon, Athena, Herakles), die vor allem über die Münzen bekanntgemacht wurden. Nach welchen Kriterien wurden solche identitätsstiftenden Protagonisten ausgewählt, und welche Absichten wurden dabei verfolgt?
Diese Frage ist kaum zu beantworten, solange man sie im Rahmen einer einzelnen Polis stellt. Daher unterzieht der Autor, mit dem Schwerpunkt auf das von ausgreifenden Machtkämpfen geprägte 4. Jh., die Münzprägungen verschiedener Staaten des griechischen Festlandes einer vergleichenden Betrachtung (Athen und Korinth; mehrere peloponnesische Poleis und Bünde; Theben; das makedonische Königreich). Ausgehend von der Beobachtung, daß sich zwischen Münzbildern unterschiedlicher Provenienz vielfältige Abhängigkeiten - sowohl in der Wahl von Bildmotiven als auch in deren ikonographischer Gestaltung - nachweisen lassen, überprüft er solche "Bildkontakte" mit der Frage, wie fremde Münzbilder rezipiert und, in Anlehnung an fremde Bilder oder in Abgrenzung von solchen, eigene entworfen wurden.
Hierbei zeigt sich, daß die Münzbilder Teil eines kommunikativen Systems waren, das der politischen Selbstdarstellung diente. Diejenigen Mächte, die im 4. Jh. um die Vorherrschaft in Griechenland konkurrierten, bedienten sich gerade auch des Mediums der Münzen, um Ansprüche auf diejenigen Gottheiten und Heroen zu artikulieren, die als staatliche Identifikationsfiguren bevorzugt wurden.
Die vorliegende Untersuchung stellt mit ihrer semantischen Fragestellung eine bislang vernachlässigte Verbindung zwischen Archäologie und Numismatik her.
Autorenporträt
Prof. Dr. Stefan Ritter, geboren 1959, lehrt Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist Direktor des Museums für Abgüsse klassischer Bildwerke München.