Bildnerisches Denken und Gestalten ist nicht allein eine Frage von Intuition und Inspiration; ihnen liegen Konzepte zugrunde, die entschlüsselbar, vermittelbar und auch lernbar sind. Die neueste Publikation von Peter Jenny zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie Wahrnehmungsmuster funktionieren und wie jeder und jede seine Fähigkeiten für einen besseren und differenzierteren Umgang mit Bildern schulen kann."Dem anschaulichen Denken steht heute in den Schulen derselbe Stellenwert zu, der dem Sprachunterricht seit über hundert Jahren zugestanden wird. Der Analphabet kann auf keinerlei Nachsicht hoffen, da alle lesen und schreiben können. Diejenigen, die das bildnerische Denken nicht beherrschen, werden in naher Zukunft ebenfalls als Analphabeten eingestuft. Im digitalen Zeitalter kommunizieren alle mit und über Bilder. Das heisst, wenn diese Form von allen benutzt wird, muss man es wirklich können. Die Maler, Grafiker, Fotografen und Mediendesigner erfülen heute gezwungenermassen ähnliche Aufgaben wie einst Schreibstuben: Sie sind es, welche die Bilder ür die Analphabeten 'schreiben' und 'lesen'. Die freie Irgendwie-Aneignung der Bilder, die von den Grundschulen überhaupt nicht erkannt wird, darf in Zukunft nicht mehr akzeptiert werden. Das Recht auf Bildung beinhaltet das Recht auf einen Grundlagenunterricht, in dem alle Sinne gefördert werden."(Peter Jenny, in: Bildkonzepte)
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