Es handelt sich um ein ideologisches Vokabular mit starken moralischen Wertakzenten und einer eigentümlich abstrakten Terminologie zur Bezeichnung von Tugenden, wie sie damals für das politische Handeln als maßgebend empfunden wurden. Durch dieses Raster hat man Politiker gesehen, beschrieben und beurteilt: nicht nur nach ihren großen Taten und Leistungen, sondern häufig auch nach Nuancen ihres öffentlichen Auftretens, nach Details ihrer Gestik und Mimik. Dieses Vokabular politischer Wertbegriffe mit seiner auffälligen Sensibilität gegenüber einer gewissen Kategorie optischer Phänomene liefert uns einen Beschreibungsraster, der sich mühelos auch auf Bildnisse anwenden läßt. Als Hilfskonstruktion verwendet, erlaubt er uns, mimischen Ausdruck mit abstrakten Eigenschaftsbeziehungen zu verbinden und die Aussage eines Porträts mit ähnlichen Begriffen zu umschreiben, wie sie wahrscheinlich auch der damalige Betrachter verwendet hätte.