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Ausgerechnet zu einer Zeit, in der das Bildungswesen nachdrücklich auf Leitbilder wie Selbständigkeit und Kreativität, Individualität und Persönlichkeit verpflichtet wird, empfinden viele Menschen den Anspruch von Bildung nur mehr als Belästigung oder gar als Bedrohung. Trotz allgemeiner Schulpflicht gedeiht der Analphabetismus; normal begabte Kinder versagen plötzlich in einzelnen Fächern oder ziehen sich ganz aus dem Bildungsprozeß zurück; Mütter fühlen sich als "Hilfslehrer der Nation" hoffnungslos überfordert; Lehrer sehen in ihrer Tätigkeit keinen Sinn mehr und "brennen aus". Was ist…mehr

Produktbeschreibung
Ausgerechnet zu einer Zeit, in der das Bildungswesen nachdrücklich auf Leitbilder wie Selbständigkeit und Kreativität, Individualität und Persönlichkeit verpflichtet wird, empfinden viele Menschen den Anspruch von Bildung nur mehr als Belästigung oder gar als Bedrohung. Trotz allgemeiner Schulpflicht gedeiht der Analphabetismus; normal begabte Kinder versagen plötzlich in einzelnen Fächern oder ziehen sich ganz aus dem Bildungsprozeß zurück; Mütter fühlen sich als "Hilfslehrer der Nation" hoffnungslos überfordert; Lehrer sehen in ihrer Tätigkeit keinen Sinn mehr und "brennen aus". Was ist geschehen? Das neue - unter dem Titel der "Schlüsselqualifikation" diskutierte - Bildungs- und Sozialisationsideal hat den Erfolgsdruck, der immer auf institutionalisierten Bildungsbemühungen lastete, gefährlich verstärkt. Kurzschlüssig versuchte man, "Basiskompetenzen" wie Flexibilität und Entscheidungsfähigkeit gewissermaßen im Schnellverfahren zu „erzeugen“ - als wäre die sachliche Bemühung um konkrete Lerninhalte nichts als ein lästiger Umweg. Tendenziell müssen die Lernenden heute jene Souveränität immer schon mitbringen, die sich tatsächlich erst als Resultat gelungener Bildungsprozesse einstellen kann. Kein Wunder, daß sie verunsichert sind. Die zunehmende Verarmung kindlicher Lebenswelten tut ein übriges. Die gegenwärtige Situation birgt die Gefahr eines kollektiven Verlusts von Bildungsfähigkeit ebenso wie die Chance, Bildung als Element der Persönlichkeitsentwicklung (neu) zu entdecken. Dieser Chance gerade auch unter Einschluss der sog. Neuen Medien etwas auf die Sprünge zu helfen, ist Anliegen der Abteilung Neue Technologien im Bildungs- und Sozialwesen/Medienpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Und weil es dazu etwas mehr braucht als das kühne Basteln an terminologischen Leerformeln, ist uns am Austausch mit allen Interessierten gelegen – um gemeinsame Open-End-Konzepte und -Angebote zu entwickeln, zu erproben und fortzuschreiben: www.digite.de – Bildung in Zeiten des Internet