Sophie La Roche ist eine bedeutende Frau für die Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Sie war befreundet mit Persönlichkeiten wie C. M. Wieland und J. W. Goethe und veröffentlichte neben Romanen auch eine der ersten deutschsprachigen Frauenzeitschriften. In der 1783/84 erschienenen Pomona für Teutschlands Töchter zeichnet La Roche das Bild der idealen Frau, deren Bestimmung neben Mann und Familie auch die Bildung sei. Diese sollten die Leser der Pomona durch die Lektüre der Zeitschrift erwerben. Welche Ideale transportierte La Roche in der Pomona und weshalb ging die gesellschaftlich anerkannte Salondame den ungewöhnlichen Schritt, eine Zeitschrift zum Broterwerb zu verfassen? Die inhaltliche Analyse der Zeitschrift wird in Bezug zu biographischen Quellen La Roches und zur Lebensrealität ihrer Enkelin Bettina von Arnim gesetzt. Zwei Generationen später führte Bettine im revolutionären Umfeld der 1848er ein Leben, das nur in wenigen Punkten den Idealen der Großmutter entspricht. Doch obwohl bereits Bettina von Arnim nicht mehr nach den Empfehlungen der Großmutter lebte, werden einige Merkmale des über 200 Jahre alten Frauenideals La Roches bis heute diskutiert.