Als genuin gesellschaftliche Phänomene sind Bildungsinstitutionen wie die Schule und die Hochschule nur unter Rückgriff auf sozialwissenschaftliche Perspektiven angemessen zu beschreiben. Durch ihre Einbettung in soziale Wechselwirkungsgefüge entziehen sie sich nämlich über weite Strecken der gezielten Steuerung. Die österreichische Pädagogische Hochschule mit ihrer engen Koppelung an das öffentliche Schulsystem ist demgegenüber ein Beispiel für Versuche der Politik, gesellschaftliche Herausforderungen auf dem Umweg über die Pädagogik zu bewältigen. Sie lässt sich daher nicht als Kopie der traditionellen Universität oder der jungen Fachhochschule verstehen, sondern ist als eigenständiger "Komplex" der Gesellschaft zu begreifen.