Das Drama gehört zum Menschsein. Es durchkreuzt Pläne, bedroht menschliche Existenz, schenkt aber auch neue Möglichkeiten. Alexander Maier aktualisiert die Bedeutung des dramatischen Moments, wie sie der Theologe und Pädagoge Nikolai Grundtvig stets hervorgehoben hat. Dabei geht es ihm nicht nur darum, mit dessen Anerkennung die menschliche Wahrnehmung realistischer, die Theoriegebilde demütiger zu machen, sondern der Autor möchte auch dafür werben, auf dessen Chancen im Hinblick auf die Konzeption menschlichen Handelns zu vertrauen. Angesichts der Flut standardisierter Bildungspläne oder pastoraler Profilierungen plädiert Alexander Maier für eine dramatische Bildung und Verkündigung, die die Offenheit ihrer Bemühungen anerkennt und so die Kontingenz des menschlichen Subjekts und seine Verwiesenheit auf Gottes Gnade wie mitmenschliche Solidarität rettet.