Petrus Chrysologus gestaltete seine sermones so, dass sie zu einem Bildungserlebnis werden konnten. Lina Hantel rekonstruiert die Predigttätigkeit des Bischofs von Ravenna (ca. 430-450) und zeichnet dabei ein Bild der Kommunikation des Evangeliums, die für die Stabilität des Christentums in einer Umbruchsituation maßgeblich war. Sie zeigt, auf welche Bildungsgehalte der Prediger zurückgreifen konnte, um die biblischen Texte zu interpretieren und sodann eine Botschaft für seine Gemeinde zu formulieren, die die Bildung der Zuhörer auch über die Situation der Predigt hinaus sicherzustellen vermochte.