Bildung und Kinder- und Jugendliteratur können einander bedingen und beeinflussen. Spezifika dieses Verhältnisses werden in diesem Band aus der Perspektive von literaturwissenschaftlicher Forschung der Kinder- und Jugendliteratur, Literaturdidaktik und unterrichtlicher Praxis dargelegt: Welche Konzepte von Bildung werden in Texten der Kinder- und Jugendliteratur verhandelt? Welche Bedeutung hat Bildung für die kindlichen und jugendlichen Figuren und welche Rolle spielt dabei die Institution Schule? Können kinder- und jugendliterarische Texte zur Bildung ihrer RezipientInnen beitragen und wenn ja, wie? Wie kann das poetologisch konstruierte Wissen für die kindlichen und jugendlichen LeserInnen fruchtbar und identitätsstiftend werden, zumal außertextuelle Diskurse aufgezeigt, aber auch modifiziert oder subvertiert werden können? Wie können literaturtheoretische Analysen im Vermittlungskontext dazu beitragen? Zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen ermöglichen die Beiträge im vorliegenden Sammelband unter anderem einen Überblick über Kinder- und Jugendliteratur im Erziehungskontext aus literaturgeschichtlicher Perspektive, beziehen Gattungs- und Genreerwägungen ein, analysieren Identitätsprozesse, erörtern Alteritätspotentiale sowie Funktionen von metafiktionalen Elementen und reflektieren literarische Gespräche zu aktueller Jugendliteratur.