Zielsetzung dieses Sammelbandes ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bildungsbegriff. Gefragt wird nach der Kontur, dem Gehalt und nach dem möglichen Nutzen eines zeitgenössischen Bildungsbegriffs. Bildungsbegriffe und pädagogische Handlungsansätze, die implizit und explizit auf Normen basieren, die Normalitätsvorstellungen produzieren, werden gegenwärtig durch Topoi wie Pluralität, Differenz und Heterogenität in Frage gestellt. Insbesondere unter gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen ist Heterogenität der Normalfall pädagogischer Kontexte. Differenz ist eine unumgängliche Bildungs- und Erziehungsdimension, die unter zeitgenössischen Bedingungen besondere Aufmerksamkeit erfährt.Mit dem Dreischritt „bildung – macht – unterschiede“ wird dieses Spannungsverhältnis in unterschiedlichen Facetten zum Thema. Bildung als Bildung in einer Gesellschaft der Unterschiede und Unter-Scheidungen wird mit Blick auf die Möglichkeiten von Bildung, ihre Antagonismen und Grenzen thematisiert.