Bildung und Nationalisierung, Ausgrenzung und Reintegration konfessioneller, sozialer und ethnischer Gruppen sind in den letzten Jahren verstärkt ins Zentrum des Forschungsinteresses verschiedener Disziplinen gerückt. Im Dialog von Literatur- und Geschichtswissenschaft reflektiert der Band Modernisierungsprozesse in historischer Perspektive und versucht die Genese ihrer Begrifflichkeit zwischen 1850 und 1918 nachzuzeichnen. Er versammelt die Beiträge eines Kolloquiums, das 1995 zu Ehren des 60. Geburtstages von Wolfgang Frühwald stattfand. Die erste Gruppe der Referate umreißt das Problemfeld…mehr
Bildung und Nationalisierung, Ausgrenzung und Reintegration konfessioneller, sozialer und ethnischer Gruppen sind in den letzten Jahren verstärkt ins Zentrum des Forschungsinteresses verschiedener Disziplinen gerückt. Im Dialog von Literatur- und Geschichtswissenschaft reflektiert der Band Modernisierungsprozesse in historischer Perspektive und versucht die Genese ihrer Begrifflichkeit zwischen 1850 und 1918 nachzuzeichnen. Er versammelt die Beiträge eines Kolloquiums, das 1995 zu Ehren des 60. Geburtstages von Wolfgang Frühwald stattfand. Die erste Gruppe der Referate umreißt das Problemfeld der Konstruktion von Nation und bildungsbürgerlicher Identität über Sprache und ihre ästhetische Anthropologie; die zweite Gruppe befaßt sich mit dem Problemfeld Bildung und Konfession in sozialgeschichtlicher und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Gerhard Lauer, geb. 1962, ist Professor für Deutsche Philologie an der Universität Göttingen. Mitherausgeber des »Journal of Literary Theory«.
Inhaltsangabe
Inhalt: R. Paulin, "Shakespeares allmähliches Bekanntwerden in Deutschland". Aspekte der Institutionalisierung Shakespeares 1840-1875. - M. Böhler, Nationalisierungsprozesse von Literatur im deutschsprachigen Raum. Verwerfungen und Brüche - vom Rande betrachtet. - J. Schönert, Die 'bürgerlichen Tugenden' auf dem Prüfstand der Literatur. Zu Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich", "Die Leute von Seldwyla" und "Martin Salander". - W. Hahl, Zur immanenten Theorie und Ästhetik des Erlebens in Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich" (erste Fassung 1854/55). - L. Forte, Lob der Faulheit. Muße und Müßiggang im 19. Jahrhundert. - E. Sagarra, Fürsorgliche Obrigkeit und Lebenswirklichkeit. Die katholischen Dienstbotenzeitschriften Deutschlands 1832-1918. - D. Langewiesche, Vom Gebildeten zum Bildungsbürger? Umrisse eines katholischen Bildungsbürgertums im wilhelminischen Deutschland. - H. Hürten, Karl Muths "Hochland" in der Vorkriegszeit - oder der Preis der Integration. - A.W. Riley, Der Volksschriftsteller Joseph Wittig (1879-1949). Ausklang vom 19. oder Weckruf zum 20. Jahrhundert? - W. Welzig, Text ohne Kontext oder Germanistik als verhüllendes Geschäft. Referat in zwei Vorbemerkungen, zwei Bemerkungen und zwei Anmerkungen.
Inhalt: R. Paulin, "Shakespeares allmähliches Bekanntwerden in Deutschland". Aspekte der Institutionalisierung Shakespeares 1840-1875. - M. Böhler, Nationalisierungsprozesse von Literatur im deutschsprachigen Raum. Verwerfungen und Brüche - vom Rande betrachtet. - J. Schönert, Die 'bürgerlichen Tugenden' auf dem Prüfstand der Literatur. Zu Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich", "Die Leute von Seldwyla" und "Martin Salander". - W. Hahl, Zur immanenten Theorie und Ästhetik des Erlebens in Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich" (erste Fassung 1854/55). - L. Forte, Lob der Faulheit. Muße und Müßiggang im 19. Jahrhundert. - E. Sagarra, Fürsorgliche Obrigkeit und Lebenswirklichkeit. Die katholischen Dienstbotenzeitschriften Deutschlands 1832-1918. - D. Langewiesche, Vom Gebildeten zum Bildungsbürger? Umrisse eines katholischen Bildungsbürgertums im wilhelminischen Deutschland. - H. Hürten, Karl Muths "Hochland" in der Vorkriegszeit - oder der Preis der Integration. - A.W. Riley, Der Volksschriftsteller Joseph Wittig (1879-1949). Ausklang vom 19. oder Weckruf zum 20. Jahrhundert? - W. Welzig, Text ohne Kontext oder Germanistik als verhüllendes Geschäft. Referat in zwei Vorbemerkungen, zwei Bemerkungen und zwei Anmerkungen.
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