Ingrid Mielenz Das Thema Bildung steht wieder im Mittelpunkt des Offentlichen Interesses. Bildungspolitiker, Padagogen und Vertreter der Wirtschaft werden zu Recht nicht mUde, die Bedeutung eines modernen und leistungsfahigen Bildungssys terns als Garant fUr die Zukunftsfahigkeit unserer Gesellschaft zu betonen. Die Ressourcen und Entwicklungsmoglichkeiten der Jugendhilfe spielen in dieser Debatte zu Umecht nur selten eine Rolle. Die Bildungsdiskussion beschrankt sich in aller Regel auf die Defizite von Schule, Hochschule und Berufsausbildung. So wichtig die Auseinander setzung Uber eine bessere (Hoch-)Schule und Ausbildung ist, so kontrapro duktiv sind die ungeplanten Folgen. Andere bedeutsame Orte von Bildung, wie etwa die Farnilie oder die Kinder- und Jugendhilfe, werden dadurch als eigenstandige Akteure im Bildungsprozess erst gar nicht wahrgenommen, und das, obwohl sie erheblichen Anteil am Gelingen von Bildungsprozessen ha ben bzw. haben konnten. Das Bundesjugendkuratorium hatte in seinen Thesen zum Generationen verhaltnis "Gegen den irrationalen Umgang der Gesellschaft mit der nach wachsenden Generation" (s. Bundesjugendkuratorium 2000) bereits auf eini ge zentrale Defizite in der deutschen Bildungslandschaft - wie die Institutio nenfixierung, die starre lebensphasenbezogene Praxis der BildungsabschlUsse oder die weit reichende Benachteiligung von Migranten -hingewiesen. Gleichzeitig hat es skizziert, wie der Autbruch der Gesellschaft im Spiegel bild ihrer nachwachsenden Generation, konsequent und umfassend unter Ein bezug der Kinder- und Jugendhilfe in bildungspolitische Uberlegungen aus sehen konnte.