Das Buch zeichnet die Entwicklung und Veränderung des Zusammenhanges von Bildung und sozialer Ungleichheit, vor allem hinsichtlich des Zugangs zu weiterführender Bildung, für den gesamten Zeitraum der Existenz der DDR (1945-1989) nach. Am Beispiel der Arbeiter- und-Bauern-Fakultäten (ABF) werden Möglichkeiten und Grenzen einer gegenprivilegierenden Bildungspolitik dargestellt und es wird eine Erweiterung theoretischer Erklärungsmodelle für den Zusammenhang von Bildung und sozialer Ungleichheit vorgeschlagen, die es ermöglicht, machtpolitische Aspekte stärker in den Blick zu nehmen.
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Ingrid Miethe setzt sich in ihrer Habilitationsschrift mit einem zeithistorischen "Bildungsexperiment" auseinander, nämlich mit der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) der DDR sowie den Vorstudienabteilungen (VA), die 1945/46 als Vorläufereinrichtungen der ABF gegründet worden waren. Soziologische Revue Juli 2010 Die theoretisch überaus fundierte und auf einer breiten Quellenbasis fußende Studie ist in ihrer Aussage eindeutig: Für eine begrenzte Zeit gelang es der DDR-Bildungspolitik tatsächlich, den tradierten Konnex von Bildung und sozialer Herkunft aufzuheben und Arbeiterkindern einen Hochschulzugang zu ermöglichen. [...] Die Arbeit stellt nicht allein für Zeithistoriker, sondern auch für Pädagogen und Bildungspolitiker eine lehrreiche Lektüre dar. Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2008 Ingrid Miethe hat einen wichtigen Beitrag zu dem fast geisterhaft erscheinenden Streit unter Historikern geleistet, der darum geht, ob und unter welchen methodischen Voraussetzungen es angesichts angeblicher Überforschung überhaupt noch eine DDR-Geschichtsschreibung geben solle. Auf ganz unspektakuläre Weise hat sie mit ihrem Buch nachgewiesen, dass es durchaus noch "weiße Flecken" gibt und dass sich auch ohne ein transnational oder europäisch angelegtes Forschungsdesign eine piefige DDR-Heimatgeschichte vermeiden lässt. Mit ihrem methodisch-theoretischen Arsenal, das sie aus der historischen Sozialstrukturanalyse, der Sozialgeschichtsschreibung und der Biografieforschung entlehnt sowie den Fragestellungen, die ihre Forschung strukturieren, hat sie ein gerade auch für Zeithistoriker beachtenswertes und zur Nachahmung empfohlenes Buch geschrieben. H-Soz-Kult 3/2008 Miethe's analysis of these developments is clear and highly convincing. Her claims are thoroughly underpinned by a vast range of material, from her own interviews to documents in numerous archives, as well as the work of other scholars in the field. In fact, one of the other virtues of her study is that the first chapter contains a succinct and critical overview of the published literature on educational inequalities in the GDR, which provides a helpful summary for anyone unfamiliar with this topic (pp. 45-75). She also manages to provide, where necessary, wider contextual information in relation to the history of the GDR and the communist bloc more generally, whilst maintaining a clear focus on her own area of investigation. The book is written in an engaging and highly readable style. The author succeeds in combining nuanced theoretical analysis with examples from real lives that remind us of the concrete effects of political decision-making on the everyday existences of citizens, yet these examples also serve to underline the individual and sometimes unpredictable ways in which inhabitants of the GDR carved out biographies for themselves within the structures imposed upon them. David Clarke The Journal of Contemporary European Studies, Volume 15,3/2007