Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit wurde mit der Gründung von Universitäten und Schulen ein Ausbildungsverbund geschaffen, der für die Moderne prägend werden sollte. Rolle, Bedeutung und Verständnis beider Bildungsanstalten, Zugangsvoraussetzungen und Lehre stellt Notker Hammerstein ebenso dar wie Wirkung und Einfluss von Humanismus, Reformation und "Zweiter Reformation" auf Wissenschaft und Lehre. Trotz des Konfessionalismus erblühte um 1600 die Wissenschafts- und Universitätswelt. Der Dreißigjährige Krieg markierte zwar einen Einbruch im Bildungswesen, doch erwuchsen bereits während des Krieges neue wissenschaftliche Positionen, die auf die spätere frühaufklärerische Wiederbelebung der Universitäten verweisen. Im Forschungsteil diskutiert der Autor die Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte und verdeutlicht, dass in den letzten Jahrzehnten die Bildungsbemühungen der Frühen Neuzeit viel positiver beurteilt werden als in der Zeit davor.
"Die profunde Sachkenntnis und Urteilskraft des Autors zeigt sich immer wieder aufs Neue. Mit diesem Band ist ihm eine glänzende Synthese und hoch verdienstvolle Einführung für Studierende der Geschichtswissenschaft und für Forscher, die selbst keine Spezialisten für Bildungsgeschichte sind, gelungen. Die vortrefflich zusammengestellte Bibliographie kann als Arbeitsinstrument für vertiefte Studien dienen. Die EDG-Reihe beweist mit dem Band von Hammerstein wiederum ihren hohen Qualitätsstandard und ihre inzwischen unverzichtbare Funktion für Forschung und Lehre." Anton Schindling in: Historische Zeitschrift 279/2004 "Für die Ebenen höherer, zumeist ausgesprochen gelehrter Bildung wird das Buch gewiss noch für lange Zeit eine wichtige Stellung im akademischen Unterricht einnehmen, zumal angesichts einer Fülle griffiger Formulierungen und des kultivierten Stils." Wolfgang Neugebauer in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 10/2005