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"Die Antwort auf unsere behauptete oder tatsächliche Orientierungslosigkeit ist Bildung - nicht Wissenschaft, nicht Information, nicht die Kommunikationsgesellschaft, nicht moralische Aufrüstung, nicht der Ordnungsstaat, nicht ein Mehr an Selbsterfahrung und Gruppendynamik, nicht die angestrengte Suche nach Identität." Hartmut von Hentig Hartmut von Hentigs Forderung: Die Rückkehr zum Wesentlichen "Bildung" als zentrale Aufgabe der Schule. Sein Bildungsbegriff: Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit; Wahrnehmung von Glück; die Fähigkeit und den Willen, sich zu verständigen; ein Bewusstsein…mehr

Produktbeschreibung
"Die Antwort auf unsere behauptete oder tatsächliche Orientierungslosigkeit ist Bildung - nicht Wissenschaft, nicht Information, nicht die Kommunikationsgesellschaft, nicht moralische Aufrüstung, nicht der Ordnungsstaat, nicht ein Mehr an Selbsterfahrung und Gruppendynamik, nicht die angestrengte Suche nach Identität." Hartmut von Hentig
Hartmut von Hentigs Forderung: Die Rückkehr zum Wesentlichen "Bildung" als zentrale Aufgabe der Schule. Sein Bildungsbegriff: Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit; Wahrnehmung von Glück; die Fähigkeit und den Willen, sich zu verständigen; ein Bewusstsein von der Geschichtlichkeit der eigenen Existenz; Wachheit für letzte Fragen und die Bereitschaft zur Selbstverantwortung und Verantwortung in der res publica."In diesem mitreißend formulierten Essay geht es um Fragen, die Lehrerinnen und Lehrer hautnah betreffen: Welche Bildung brauchen und wollen wir eigentlich? Was und wieviel soll Schule lehren? Was sollen Kinder und Jugendliche lernen? Latein oder Computer? Kulturtechniken oder Zukunftsprobleme?" Deutsche Lehrerzeitung
Autorenporträt
Hartmut von Hentig, geboren 1925 in Posen, Professor emeritus für Pädagogik an der Universität Bielefeld, war bis 1987 Wissenschaftlicher Leiter der Laborschule und des Oberstufen-Kollegs des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.05.2009

Wirtschaftsbuch
Zum Thema
Andere Dinge lernen
Hartmut von Hentig: Bildung. Ein Essay. Beltz Verlag, Weinheim/Basel 2004, 210 Seiten, 12.90 Euro
Hartmut von Hentig hat ein radikales, fast schon subversives Werk geschrieben, das den vorherrschenden schulischen Bildungskanon ins Jenseits kickt.
Mehr Solidarität
Ralf Dahrendorf: Auf der Suche nach einer neuen Ordnung. Eine Politik der Freiheit für das 21. Jahrhundert. C. H. Beck Verlag, München 2003, 160 Seiten, 14,90 Euro.
Eine Politik der Freiheit bedeutet, die größten Lebenschancen der größten Zahl zu garantieren. Dafür benötige man eine Kultur der Solidarität und Zusammengehörigkeit, meint Ralf Dahrendorf.
Bildung ist das Einzige, was zählt
In Deutschland sind knapp 40 Millionen Menschen erwerbstätig. Das ist die höchste Zahl, die es hierzulande je gab. Auch wenn die Arbeitslosigkeit wieder steigt, gilt die Faustregel: Je besser man qualifiziert ist, desto kürzer bleibt man im Zweifelsfall ohne Arbeit. Darauf weisen die beiden Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther und Thomas Straubhaar hin. „Am schnellsten, nämlich nach 98 Tagen, kehren Ärzte und Apotheker in ihren Beruf zurück. Ein Rechtsanwalt ist im Schnitt 123, ein Werkzeugmacher 125 Tage arbeitslos – ebenso lange wie, wer hätte das gedacht, ein Künstler”, schreiben sie in ihrem neuen Buch. Obwohl sie am unteren Ende der Liste rangieren, finden im Schnitt auch ungelernte Hilfsarbeiter oder Reinigungskräfte innerhalb von einem Jahr wieder Arbeit.
Das ist die gute Nachricht. Die meisten Menschen haben Arbeit und sind sozial wie wirtschaftlich angemessen integriert. Vorausgesetzt, sie haben vorher ausreichend in ihre Bildung investiert. Parallel dazu hat sich jedoch seit Mitte der 90er Jahre das Gefühl ausgebreitet, in einer Gesellschaft zu leben, die sozial ungerecht ist. 1995 sagten noch 43 Prozent, dass sie die Verhältnisse in Deutschland im Großen und Ganzen als gerecht empfinden. Inzwischen betrachten 68 Prozent diese als ungerecht. Nur noch eine Minderheit von 16 Prozent glaubt, Besitz und Verdienst in unserer Gesellschaft seien halbwegs gerecht verteilt. 1995 waren es mehr als doppelt so viele.
Das Buch von Straubhaar und Hüther ist der Versuch, die gefühlte Ungerechtigkeit zu lindern. Es ist eine kernige Verteidigungsschrift liberaler Wirtschaftsprinzipien und eine Absage an den Subventions- und Verteilungsstaat, der die Reichen schröpft, der Wirtschaft Fesseln anlegt und von oben nach unten reguliert. Ungerechtigkeit und Ungleichheit akzeptieren sie als „Ausdruck der Unterschiedlichkeit der Menschen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Begabungen und Präferenzen”. Dieses könne kein Staat der Welt einebnen wollen, weil er kreative Vielfalt seiner Bewohner zerstören würde.
Politik müsse den Raum schaffen, in dem unterschiedlich begabte und erfolgreiche Menschen sich als Gleiche begegnen dürfen. Gleichheit wird als politische Teilhabe verstanden. Sie beinhalte „das Recht, eigene Interessen zu verfolgen und im gesellschaftlichen Diskurs eigene Positionen und Meinungen vorzubringen, mit dem Ziel, auch andere zu überzeugen”. Die Logik: Das bessere Argument, die bessere Idee und die bessere Problemlösung mögen siegen.
Es geht in der modernen Gesellschaft darum, klüger als die anderen zu sein, davon zu profitieren und den gemeinsamen Wohlstand zu sichern. Nicht nur im Wettbewerb um die besten Arbeitsplätze, sondern auch im Wettbewerb zwischen Staaten. „In der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts werden die Klügsten, also die globalen Bildungs-Champions, auf dem Treppchen stehen – nicht die, die am härtesten arbeiten.” Bildung oder keine Bildung sei die Schicksalsfrage von heute. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stellung jedes einzelnen hänge nur noch von seiner Bildung ab. Sie befähigt Menschen, mit Zukunft umzugehen. „Die Chancen und Optionen sind so groß wie nie zuvor, nur sie zu nutzen müsse man willens und befähigt sein.”
Das Motto für Wirtschaft und Gesellschaft: Man muss die Leute starkmachen und ihre Befähigung stärken, die Probleme künftig selbst zu lösen. Dafür aber bedarf es eines grundsätzlichen Wandels in allen gesellschaftlichen Agenturen, etwa konkret in der Schule. „Jede Schule sollte Lehrer selbst einstellen dürfen, selbst über Lehrmittel bestimmen und die Lehrpläne selbst erstellen und verantworten”, fordern die Autoren. Ein Versuch wäre es wert. Peter Felixberger
Michael Hüther, Thomas Straubhaar: Die gefühlte Ungerechtigkeit. Warum wir Ungleichheit aushalten müssen, wenn wir Freiheit wollen. 336 Seiten, Econ Verlag,
Berlin 2009, 19,90 Euro.
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"Die Antwort auf unsere behauptete oder tatsächliche Orientierungslosigkeit ist Bildung - nicht Wissenschaft, nicht Information, nicht die Kommunikationsgesellschaft, nicht moralische Aufrüstung, nicht der Ordnungsstaat, nicht ein Mehr an Selbsterfahrung und Gruppendynamik, nicht die angestrengte Suche nach Identität." - Hartmut von Hentig