Gymnasiallehrer gelten als Bildungsbürger "par excellence". Sie erfüllen einen staatlichen Bildungsauftrag und prägen die Elite einer Gesellschaft. Henrik Bispinck untersucht die Auswirkungen der Systemumbrüche im Deutschland des 20. Jahrhunderts auf diese Berufsgruppe und ihr Verhältnis zu den unterschiedlichen Formen politischer Herrschaft. Im Blickpunkt stehen dabei die Region Mecklenburg und zwei höhere Schulen in Schwerin und Rostock. In der Weimarer Republik konnten sich die im Kaiserreich sozialisierten Studienräte nur schwer mit dem parlamentarisch-demokratischen System anfreunden. Im Dritten Reich sahen sie sich mit einer Politisierung der Unterrichtsinhalte und zunehmenden Eingriffen in den Schulalltag konfrontiert. Nach 1945 kam es im östlichen Teil Deutschlands zu einer völligen Umgestaltung des höheren Schulwesens, mit der eine Neubestimmung der Lehrerrolle einherging.
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"Gerade jene Passagen, in denen sich Bispinck mit dem Geschehen vor Ort, an den beiden mecklenburgischen Schulen widmet, sind ungemein spannend." Elke Kimmel, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Das Literaturverzeichnis gewinnt eine Qualität, "die es zu einer Auswahlbibliographie zur mecklenburgischen und deutschen Bildungsgeschichte des 20. Jhdts. werden lässt." Gert Geissler, VSWG "Eine akribisch recherchierte wissenschaftlichen Untersuchung." Cornelia Schmalz-Jacobsen, GVFD-Magazin Henrik Bispincks lesenswerte Studie relativiert jedoch die Diagnose einer abrupten sozialen Revolutionierung (Ralph Jessen), von der die Forschung für die Lehrer an allgemeinbildenden Schulen im Gegensatz zu den Hochschullehrern bislang ausgegangen ist. Anke John, Archiv für Sozialgeschichte (online)