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Die Sowjetunion bildete Hunderttausende junge AfrikanerInnen aus. Heute lebt in Moskau und St. Petersburg eine zahlenmäßig kleine, aber aktive afrikanische Community, deren Kern aus ehemaligen Bildungsmigranten besteht. Diese interdisziplinäre Studie erweitert das Untersuchungsgebiet der internationalen Black Studies auf Russland. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Bildungsmigration aus dem subsaharischen Afrika und fokussiert vor allem die postsowjetische Zeit, in der eine wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Transformation in Russland sowie in afrikanischen Staaten stattfand.…mehr

Produktbeschreibung
Die Sowjetunion bildete Hunderttausende junge AfrikanerInnen aus. Heute lebt in Moskau und St. Petersburg eine zahlenmäßig kleine, aber aktive afrikanische Community, deren Kern aus ehemaligen Bildungsmigranten besteht. Diese interdisziplinäre Studie erweitert das Untersuchungsgebiet der internationalen Black Studies auf Russland. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Bildungsmigration aus dem subsaharischen Afrika und fokussiert vor allem die postsowjetische Zeit, in der eine wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Transformation in Russland sowie in afrikanischen Staaten stattfand. Um wirtschaftliche, rechtliche, soziale und kulturelle Aspekte der afrikanischen Bildungsmigration besser zu verstehen, werden sowjetische bzw. russische Afrika-Diskurse untersucht sowie empirische Daten aus den zwischen 2006 und 2010 durchgeführten Interviews mit Experten, Aktivisten afrikanischer Organisationen und Bildungsmigranten ausgewertet.

Welche Faktoren bestimmen die Zuwanderung und Lebenssituation afrikanischer Bildungsmigranten und ihre Interaktion mit der Bevölkerung Russlands? Welche Afrika-Diskurse existierten in der Sowjetunion? Wie verwandelten sie sich in der Populärkultur und in der öffentlichen Meinung nach 1991? Wie weit werden sie von alltäglichen Vorurteilen, Stereotypen und Wertungen geprägt? Wie sehen afrikanische Bildungsmigranten Russland? Wie begegnen sie dem russischen Afrika-Bild und welche Auswirkungen hat dies auf ihre Lebenssituation, Identitätsbildung, Selbstdarstellung und Überlebensstrategien? Diese Studie versucht, all diese Fragen zu beantworten und ist für Ethnologen, Afrikanisten, Slavisten, Historiker, Politik- und Kulturwissenschaftler sowie für alle, die sich für die Geschichte Afrikas und Russlands interessieren, geschrieben.
Autorenporträt
Die Autorin studierte Ethnologie, Slavistik, Literaturwissenschaft und Pädagogik in Russland und Deutschland und ist als Journalistin, Dolmetscherin und Museumsmitarbeiterin tätig. Nach mehreren Forschungsaufenthalten in Russland promovierte sie 2013 an der Universität Freiburg im Breisgau in der Fachrichtung Ethnologie. Sie arbeitet als freie Mitarbeiterin bei den Städtischen Museen Freiburg, Dolmetscherin, Journalistin und Koordinatorin verschiedener Projekten im Kulturbereich in Freiburg (Radio "Dreyeckland", "InZeitung" u. a.). Als gewähltes Mitglied des Migrantenbeirats und des Migrationsausschusses des Gemeinderats Freiburg beschäftigt sie sich auch praktisch mit der kommunalen Migration und Integration.