Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Erziehung- und Bildungswissenschaft), Veranstaltung: Einführung in die Sozial- und Rehabilitationspädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee, eine Arbeit über die Personengruppe der Hörgeschädigten zu schreiben, kam mir, als ich zur Vorbereitung auf eine mündliche Studienleistung in einem Seminar über unterstützte Kommunikation eine Gruppe Gehörloser besuchte, um Eindrücke und Informationen direkt von Betroffenen zu sammeln. Als ich darüber nachdachte, wie ungewohnt es für mich ist, als einziger, die Sprache der Anwesenden nicht zu verstehen (dort wurde gebärdet), wurde mir erst bewusst, dass dieser Zustand für die Menschen im Raum Alltag sein muss, da schließlich die Mehrheit der lautsprachlich kommunizierenden Menschen keine Gebärdensprache beherrscht. Lediglich durch einen Dolmetscher konnte ich mich unterhalten, bis schließlich einer der Gehörlosen anfing, sich mir per Lautsprache mitzuteilen.Damit fing ich an, mich für die vorliegende Arbeit in das Themenfeld der Hörgeschädigten/-pädagogik einzulesen, um mir ein Bild zu verschaffen. Dass dieses Themenfeld so komplex ist, wie es sich schließlich darstellte, hätte ich nicht erahnt. Tatsächlich liest man in diesem Themenbereich oft sehr ähnliche Fragestellungen, wie ich sie mir selbst stellte. Die Möglichkeiten des Lautspracherwerbs für gehörlose Menschen haben sich in den letzten Jahren durch technische/medizinische Fortschritte stetig verbessert.Auf den ersten Blick, liest sich das als sehr positive Entwicklung, da man automatisch davon ausgeht, dass Menschen sich mit Lautsprache besser in der Gesellschaft bewegen können, als mit Gebärden. Dennoch begegneten mir in vielen Texten immer wieder Aussagen, die darauf hindeuten, dass Gebärdensprache deswegen nicht ausgeschlossen werden soll und durchaus hilfreich für die Entwicklung gehörloser Menschen sein kann. Sind das nun zwei Förderwege? Gebärden, oder Lautsprache? Warum nicht einfach beides?Da im Studiengang der Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Begriff Inklusion gern und häufig benutzt wird, dachte ich mir, ich versuche auch darauf Bezug zu nehmen. Denn was spricht auf den ersten Blick nicht mehr für Inklusion, als die Förderung einer Sprache, die die Mehrheit spricht? Da sich der natürliche Spracherwerb einer Erstsprache in frühen Kindesjahren vollzieht, will ich meinen Fokus auf diesen vorschulischen Lebensabschnitt legen.
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