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Roman mettant en scène deux personnages qui ont souffert dans leur jeunesse mais qui vont se reconstruire.

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Produktbeschreibung
Roman mettant en scène deux personnages qui ont souffert dans leur jeunesse mais qui vont se reconstruire.
Autorenporträt
Anna Gavalda, geb. 1970, ist auf dem Land aufgewachsen, hat in Paris Literatur studiert und wurde mit ihrem ersten Erzählband auf einen Schlag berühmt. Sie lebt mit ihren zwei Kindern bei Paris.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2014

Ach, diese Jugend
Mit Ohrenschützern: Anna
Gavalda erzählt von Außenseitern
Mit Scheherazade hat Billie nicht viel gemeinsam. Auch wenn sich die Protagonistin in Anna Gavaldas neuem Roman „Nur wer fällt, lernt fliegen“ vorgenommen hat, ihre Geschichte in einer Nacht zu erzählen, während sie in einer Felsspalte im Nationalpark der Cevennen steckt. Doch leider ist Billie weder klug, noch befindet sie sich in akuter Lebensgefahr. Und besonders gut erzählen kann sie auch nicht. Penetrant entschuldigt sie sich ständig beim Leser: „Manchmal rutscht mir was total Vulgäres raus, aber wenn ich Ihre Ohren beleidige, dann nicht aus mangelndem Respekt, sondern aus Frust, weil ich nicht schnell genug die richtigen Worte finde.“ Diese affektierte Bescheidenheit zieht sich durch das ganze Buch. Die Anstrengung der Autorin, Sympathie für die prollige Billie zu erzeugen, wirkt anbiedernd und anmaßend, ebenso die vorangestellte Widmung „Allen Außenseitern“.
  Anna Gavalda produziert einen Besteller nach dem anderen, ihre Bücher haben allein in Frankreich eine Gesamtauflage um die fünf Millionen. Ihre ersten beiden Romane „Ich habe sie geliebt“ (2002) und „Zusammen ist man weniger allein“ (2004), die auch in Deutschland sehr erfolgreich waren, wurden verfilmt, letzterer mit Audrey Tautou in der Hauptrolle. Im Zentrum des neuen Romans stehen Billie und Franck. Auf diese Protagonisten verteilt Anna Gavalda die Klischees, mit denen sie hier arbeitet: Billie ist das verwahrloste Unterschichten- Kind mit der alkoholabhängigen Mutter, das weder Bildung noch menschliche Wärme erfährt. Sie freundet sich mit dem schwulen Franck aus bürgerlich-konservativem Hause an, dessen Mutter Antidepressiva nimmt und dessen Vater in „Anti-alles-Stimmung“ ist, wie Franck sagt. Zwei Außenseiter also, die eine Freundschaft fürs Leben eingehen, nachdem sie in einer Schulaufführung die beiden Hauptrollen spielen. Theater als ästhetische Erziehung der Unterschicht? Oder ein Pseudo-Plädoyer der Autorin für den Mut zum Anderssein in einer Welt der Schicksalsschläge und Abgründe?
  Die französische Schriftstellerin ist dafür bekannt, niveauvolle Unterhaltungsliteratur zu schreiben. Für den neuen Roman trifft das nicht zu – allzu platt ist die Beschreibung des französischen Provinz-Prekariats, zu angestrengt die Sympathie mit den Außenseitern, zu gewollt der Jugendjargon: „Es ist schlimm, das sagen zu müssen, aber beim Prekariat ist es so, dass man dich respektiert, wenn du früh was mit ’nem Kerl anfängst.“ Jugendsprache zu verwenden, ohne peinlich zu wirken, das gelang Wolfgang Herrndorf in „Tschick“ außerordentlich. In „Nur wer fällt, lernt fliegen“ sind die pubertären Flüche kunstgewerblich arrangiert, die elliptischen Satzabbrüche redundant – und das Gelaber führt zu nichts.
ANNA STEINBAUER
  
Anna Gavalda: Nur wer fällt, lernt fliegen. Roman. Aus dem Französischen von Ina Kronenberger. Carl Hanser Verlag, München 2014. 192 Seiten, 18,90 Euro, E-Book 14,99 Euro.
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