Die Unternehmensgruppe Bindella hat ihren Ursprung in der 1909 von Jean Bindella gegründeten Weinhandlung und befindet sich noch immer im Familienbesitz. Dem Wein ist man treu geblieben, nicht nur als Händler, sondern auch mit dem eigenen Weingut Tenuta Vallocaia in der Toskana. Restaurants und Bars betreibt Bindella in Zürich, Bern, Basel und anderen Schweizer Städten. Außerdem ist die Gruppe im Bau-, Gipser- und Malerhandwerk tätig.In seinem Vorwort zu dieser Ausgabe der Kulturzeitschrift "Du" schreibt der Herausgeber Oliver Prange:"Wenn man nach eineinhalb Stunden Fahrt vom Flughafen Florenz, an Weinreben und Zypressenhainen vorbei, auf dem Weingut Vallocaia in Montepulciano ankommt, geht einem das Herz auf. Man ist nicht sicher, ob man auf einem Weingut oder vielleicht auch in einer Galerie oder einem Museum gelandet ist.Rudi Bindella hat auf allen Ebenen Gemälde und Skulpturen positioniert, ja sogar im Weinlager. Die Betonstützen leuchten in Ferrari-Rot, die Kuppel in Assisi-Blau.Vallocaia, 55 Hektar Reben auf einer Gesamtfläche von 175 Hektar, bringt die Philosophie der Bindellas zum Ausdruck: Italianità, Lebensfreude. Wie ein roter Faden zieht sich diese Maxime auch durch alle 45 Restaurants in der Schweiz.Rudi Bindella hat sich eine eigene Welt geschaffen, die er immer weiter ausbaut. Als geselliger Mensch ist er jeden Tag unterwegs, um Mitarbeiter, Partner und Gäste zu treffen. Doch 2023 gibt er im Alter von 75 Jahren die betriebliche Verantwortung an seinen Sohn Rudi Bindella jr. ab. Er ist schon sein ganzes Leben mit der Unternehmung vertraut, seit 2010 auch operativ, seit 2018 leitet er die Gastronomie. Auf seine Initiative geht das Pizzeria-Konzept Più zurück, hier werden neapolitanische Pizzas angeboten. Rudi jr. wird die Bindella-Welt weiterführen, eine Welt, in der Kulinarik, hervorragender Wein, Reisen, Kunst und Kultur eine besondere Rolle spielen. Die Restaurants sollen wohnlich und einladend wirken. Santa Lucia ist das älteste Konzept.Alle, die folgten, haben ihren eigenen Stil. Das, was der Gast sieht, soll persönlich, individuell, eigenwillig sein, geprägt von zeitgenössischer Kunst.Das Interesse für sie hat sich bei Rudi Bindella schon im Elternhaus entwickelt. Sein erstes Bild kaufte er Arnold Kübler ab, der übrigens 1941 das Du gegründet hat. Er wollte fortan stets eine Beziehung zu den Künstlern aufbauen, deren Werke er sammelte. Mit Hanny Fries oder Rolf Brem entwickelte sich eine enge Freundschaft. Ebenso mit Christopher Lehmpfuhl, der nicht mit Pinsel, sondern mit den Fingern und mit leuchtenden Farben malt, sodass seine Bilder aus der Nähe eher abstrakt, aus der Ferne aber figurativ wirken. Lehmpfuhl besuchte Vallocaia über Jahre hinweg immer wieder, um das Gut und die Toscana in seiner Art darzustellen.Rudi Bindella ist überzeugt, dass das Schöpferische, das Kreative mit Geniessen zu tun hat. Die meisten Künstler, die er kennengelernt hat, sind gesellig, offen und suchen den Kontakt. Er nennt dies Resonanzgesetz. Gleiches zieht Gleiches an. In dieser Du-Ausgabe, die in Zusammenarbeit mit Bindella entstand, werden Sie sehen, welche besonderen gastronomischen Räume und Konzepte das Gesetz formen kann. Und wir beschreiben einige faszinierende kulturelle Facetten Italiens. Die Fotografien dieser Ausgabe stammen zum grössten Teil von Alberto Venzago."