In dieser Arbeit werden Überlegungen angestellt, wie bindungsorientiertes Denken in der "Suchttherapie Chratten" umgesetzt und Verstrickungen in der therapeutischen Beziehung vermieden werden können. Das Ergebnis wird in exemplarischer, tabellarischer Form dargestellt und dient als ein mögliches Arbeitsinstrument. In Teil I wird zum Verständnis von Bindung die Konzeption der Bindungstheorie nach Bowlby erläutert, Bindungsstörungen im Zusammenhang mit Psychopathologie beleuchtet und auf die Verbindung zwischen unsicherem Bindungsstil und dem Risiko einer psychischen Erkrankung hingewiesen. Ferner werden Zusammenhänge zwischen Bindungsstilen und Suchtverhalten aufgezeigt sowie Studienergebnisse vorgestellt, die gegen einen allgemeinen Zusammenhang eines einzelnen Bindungsmusters mit Substanzstörungen sprechen. Es werden Grundlagen einer bindungsorientierten Psychotherapie vorgestellt und deren Besonderheit bei Suchtmittelabhängigkeit. In Teil II werden eine Interpretation der Ergebnisse und deren Schlussfolgerungen für die therapeutische Praxis vorgenommen und auf die grundlegende Bedeutung der Bindungstheorie für eine psychotherapeutische Behandlung eingegangen.