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Die "Konvention über die biologische Vielfalt", ein Ergebnis der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro, hat die verschiedenen internationalen Naturschutzbemühungen erstmals auf eine umfassende, globale Grundlage gestellt. Die unterzeichnenden Staaten verpflichten sich die biologische Vielfalt der Erde zu schützen und gleichzeitig nachhaltig zu nutzen. Eine der Nutzungen, die Auswirkungen auf die globale Biodiversität haben, ist der Tourismus. Hier werden am Beispiel vorwiegend europäischer Küstenregionen, den Hauptzentren des Tourismus,…mehr

Produktbeschreibung
Die "Konvention über die biologische Vielfalt", ein Ergebnis der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro, hat die verschiedenen internationalen Naturschutzbemühungen erstmals auf eine umfassende, globale Grundlage gestellt. Die unterzeichnenden Staaten verpflichten sich die biologische Vielfalt der Erde zu schützen und gleichzeitig nachhaltig zu nutzen. Eine der Nutzungen, die Auswirkungen auf die globale Biodiversität haben, ist der Tourismus. Hier werden am Beispiel vorwiegend europäischer Küstenregionen, den Hauptzentren des Tourismus, Konflikte zwischen Naturschutz und touristischer Nutzung erläutert und Lösungsansätze zur Minimierung von Konflikten vorgestellt. Im Anschluß an eine Identifizierung von Regionen mit hoher Bedeutung für den Naturschutz in Europa (Festland und Meere) und dem Grad der Bedrohung dieser Gebiete durch den Tourismus, werden Lösungsansätze zur Minimierung von Konflikten aufgezeigt.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.04.1997

Tourismus-Theorie

"Biodiversität und Tourismus", herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz, Springer Verlag Berlin-Heidelberg, 1997. 365 Seiten mit 45 Abbildungen und 26 Tabellen. Gebunden, 98 Mark. ISBN 3-540-62393-0.

"Ökotourismus - Reisen zwischen Ökonomie und Ökologie" von Ludwig Ellenberg, Mairon Scholz, Birgit Beier. Spektrum Akademischer Verlag, 1997. 299 Seiten. Gebunden, 88 Mark. ISBN 3-8274-0146-1.

Das einzig Verläßliche am Ökotourismus sind die guten Vorsätze aller Beteiligten. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, daß das grüne Etikett weder Garantie noch Gütesiegel für naturverträgliches Reisen ist, sondern oft nicht mehr als ein Versprechen. Es lohnt sich daher, den Einzelfall zu prüfen. Soweit konnten die Autoren der beiden Bücher freilich nicht gehen. Sie zeigen dem Reisenden aber an regionalen Fallbeispielen, wo es vielversprechende Ansätze zum Ökotourismus gibt und wo dieser seine Grenzen hat. Die vom Bundesamt für Naturschutz in Auftrag gegebene Studie "Biodiversität und Tourismus" beschränkt sich darauf, die Auswirkungen der Besucher auf die Biosphäre vieler Küstengewässer aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt bilden die europäischen Strände, die Gezeitenküsten, Salzmarsche, Lagunen, Felsküsten und Sanddünen. Die Stärke dieses Buches liegt in der übersichtlichen statistischen und graphischen Aufbereitung. Dutzende von Tabellen und Karten liefern einen raschen Überblick über die einzelnen Themen und geographischen Regionen. Mehr einem Lehr- denn einem Handbuch gleicht das Buch "Ökotourismus", das eine Gruppe von Geographen zusammengestellt hat. Beim Schmökern erkennt man allerdings bald, daß in diesem schön gegliederten Grundlegendes rasch Anekdotischem und zuweilen gar Amüsantem Platz macht. Daß man den Titel "Ökotourismus" aus einem riesigen Faß unscharfer Begriffe zum gleichen Thema gewählt hat und nicht etwa "sanfter Tourismus" oder "umweltschonendes Reisen", begründet man mit dem eigenen "Pragmatismus": Ökotourismus ist universell und leicht verständlich. So wohltuend direkt und unverblümt populär wird man bei der Lektüre auch durch abstrakte Kapitel geführt. Sie behandeln solche in diesem Kontext unerläßliche Themen wie den Naturschutz und seine Strategien, den Tourismus und seine Historie oder den Ökotourismus und seine Akteure. Forscherjargon bremst den Lesefluß nicht unnötig, wiewohl dieses Buch zu einer der Wissenschaft nahestehenden "Spektrum"-Reihe gehört. Dieser Umstand ist nicht zu gering zu schätzen, denn er zeigt, daß Wert und Wahrheitsgehalt der Informationen hoch einzustufen sind. Drei Viertel des Inhalts freilich gehört weder dem Hintergründigen noch der wissenschaftlichen Empirie. Die Autoren porträtieren darin zwanzig Regionen aus fast allen Erdteilen, wo Ökotourismus Hoffnungen geweckt, Erfolge verbucht oder Grenzen überschritten hat: Angefangen vom Nationalpark Bayerischer Wald, den Uckermärkischen Seen in Brandenburg, den Weitwanderweg Grande Traversata delli Alpi, Rügen und Sardinien bis hin zu entlegenen Reisezielen wie Yosemite-Nationalpark, Kuba, Nepal, Bhutan, Ecuador, Venezuela, Belize, Vietnam, Simbabwe, Costa Rica und Kirgistan. Es sind dies zwar ausgesprochen subjektive, aber immer von Landeskennern verfaßte Berichte. So kommt auch nicht der Verdacht der Oberflächlichkeit auf, unter der manche, mit viel opportunistischem Nachhaltigkeits-und Ökogerede gespickte Tourismusschrift leidet. (jom)

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