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Zu den auffälligen Charakteristika der ökologischen Ökonomik zählt eine verstärkte Hinwendung zum kausalen Denken, die sich nicht zuletzt darin äußert, dass in verschiedenen Publikationen zur Untersuchung des Biodiversitätsverlusts mehr oder weniger ausführlich die Ursachen der Arten- und Biotopvernichtung analysiert und besprochen werden. Mit dieser Tendenz korrespondiert innerhalb der Wissenschaftstheorie und -philosophie ein auffälliges 'revival of causality' so der Titel eines 1982 publizierten Aufsatzes von Bunge, der selbst maßgeblich zur Wiederbelebung der…mehr

Produktbeschreibung
Zu den auffälligen Charakteristika der ökologischen Ökonomik zählt eine verstärkte Hinwendung zum kausalen Denken, die sich nicht zuletzt darin äußert, dass in verschiedenen Publikationen zur Untersuchung des Biodiversitätsverlusts mehr oder weniger ausführlich die Ursachen der Arten- und Biotopvernichtung analysiert und besprochen werden. Mit dieser Tendenz korrespondiert innerhalb der Wissenschaftstheorie und -philosophie ein auffälliges 'revival of causality' so der Titel eines 1982 publizierten Aufsatzes von Bunge, der selbst maßgeblich zur Wiederbelebung der Kausalitätsdiskussion beigetragen hat. Neben und außerhalb der fachphilosophischen Erörterung hat sich außerdem in den letzten Jahrzehnten vor allem im Kontext der neueren Systemtheorien eine kausalitätsbezogene Diskussion entfaltet, die sich zum Teil durch einen unbekümmert-ubiquitären Gebrauch der Begriffe Kausalität und Verursachung auszeichnet, zum Teil aber auch aus unterschiedlichen Gründen diese Termini sehr restriktiv verwendet, ablehnt, meidet und durch andere Begriffe wie (Meta-)Dynamik ersetzt. Die vorliegende Untersuchung dokumentiert zunächst relevante Aspekte beider Forschungszusammenhänge, der vielschichtigen neueren Kausalitätsdiskussion und der ökologisch-ökonomischen Analyse der Ursachen der Biodiversitätsverarmung. Die Qualität der Ursachenanalysen wird dann im Lichte geeigneter Kriterien der wissenschaftstheoretischen und der disziplinübergreifenden Kausalitätsforschung gewürdigt. Aus den konstatierten Defiziten werden Schlussfolgerungen gezogen, die in den Entwurf einer kausalontologischen Rahmenkonzeption münden. Innerhalb dieser Konzeption spielt die 'Eskalationshypothese' eine zentrale Rolle. Sie hebt die Tatsache hervor, dass eines der hervorstechendsten Merkmale der Evolution des natürlichen und des gesellschaftlichen Lebens die Eskalation der Naturverletzungen ist. Homo sapiens hat die bereits in der prähumanen Natursphäre anzutreffende biologische Eskalation die beständige Verstärkung der Angriffsmöglichkeiten und -wirkungen durch die technologische Eskalation der Aneignungs- und Zerstörungsmöglichkeiten ergänzt und intensiviert. Nachhaltigkeitspolitik kann nur erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, diesen Basistrend der Eskalation umzukehren und eine konsequente Deeskalation im menschlichen Umgang mit der Natur herbeizuführen.