Professor Dr. Wolfgang Queißer, Jahrgang 1936, legt zum Abschluss seiner Hochschultätigkeit biographische Aufzeichnungen vor. Als Sohn einer traditionsreichen Oberlausitzer Familie, deren Stammbaum bis auf das Jahr 1592 zurückgeht, beschreibt er als Zeitzeuge zunächst die Wirren vom Ende des Dritten Reiches, die Flucht vor Russen und Polen sowie die Ausweisung aus der Heimat und kurzfristige Rückkehr, bei der er samt Eltern und Geschwistern beinahe umgekommen wäre. Die Nöte der Nachkriegszeit in der damaligen "Ostzone" werden ebenso geschildert wie sein Wechsel in den Westen, wo er in dem bekannten norddeutschen Staatlichen Internatsgymnasium Schloss Plön seine Gymnasialzeit unter einem modernen pädagogischen Konzept und demokratischer Grunderziehung verbrachte.
Queißer schildert die Jahre seines Medizinstudiums an den Universitäten Berlin, Freiburg und Heidelberg und hebt die Lernfreiheit mit dem Studium generale hervor, die damals trotz vom Krieg noch zerstörter Universitäten möglich war. Seine theologischen Interessen, denen er neben dem Medizinstudium nachging, führten zur Begegnung mit dem evangelischen Theologen Professor Dr. Helmut Gollwitzer und zur Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Beinahe wäre aus ihm ein Theologe geworden.
Seine Ausbildung zum Arzt und Wissenschaftler begann er in dreijähriger Lehrzeit am Pathologischen Institut der Universität Kiel bei Professor Dr. Karl Lennert. Dort legte er die Grundlagen zum späteren klinischen Hämatologen. Als Assistenzarzt erlebte er die Aufbauphase an der Reformuniversität Ulm, die er allerdings schon nach vier Jarhen mit fertiger Habilitationsschrift verließ.
Durch den Wechsel zur Mannheimer Fakultät für Klinische Medizin machte er sich mit einer weiteren Hochschulneugründung bekannt. Dort kam es zu einer Änderung seines beruflichen Interessenfeldes insofern, als er sich fortan mit der in der Entstehung befindlichen Internistischen Tumormedizin befasste. In Mannheim gründete er einen der ersten onkologischen Arbeitskreise und wenige Jahre später das Onkologische Zentrum, die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, und übernahm dessen Leitung.
Queißer hat durch zahlreiche überregionale Aktivitäten bei der Etablierung der Internistischen Onkologie in Deutschland mitgewirkt. Er war Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO), arbeitete in deren Vorstand mit und leitete über acht Jahre deren Phase-I/II-Studiengruppe. Damit realisierte er in zuvor nicht bekanntem Ausmaß die direkte Zusammenarbeit zwischen Universität und forschender Pharmaindustrie. Des Weiteren war er Vorsitzender der Süddeutschen Hämoblastosegruppe (SHG) und Vizepräsident der Oberrheinischen Arbeitsgemeinschaft für Onkologie (OAO). Er gehört zu denjenigen in Deutschland, die das "Dilemma der klinisch-onkologischen Forschung" früh erkannten und aktiv zu überwinden suchten.
Unter wegweisendem Einfluss aus der Schweiz etablierte er in den frühen 70er Jahren erste multizentrische Therapiestudien bei soliden Tumoren, setzte sich mit den Grundlagen der klinischen Prüfung auseinander und gründete 1976 die Chemotherapiegruppe gastrointestinaler Tumoren, die sich fortan mit zahlreichen Studien zur palliativen und adjuvanten Chemotherapie von Magen-Darm-Tumoren befasste. Seit 1989 baute er die Zeitschrift Onkologie zu einem internationalen Journal für Krebsforschung und -behandlung aus.
Queißer befasst sich in seiner Biographie auch mit persönlichen Vorlieben und Interessen. Er verfolgte aufmerksam das Kunstgeschehen in unserem Land und suchte seinen Ausgleich in der künstlerischen Fotografie sowie in verschiedenen Bildungsreisen, vorwiegend nach Griechenland. Nach dem Ausscheiden aus der Hochschule wird er seine ärztliche Tätigkeit fortsetzen, allerdings in rein präventiv onkologischer Beratung.
Queißer schildert die Jahre seines Medizinstudiums an den Universitäten Berlin, Freiburg und Heidelberg und hebt die Lernfreiheit mit dem Studium generale hervor, die damals trotz vom Krieg noch zerstörter Universitäten möglich war. Seine theologischen Interessen, denen er neben dem Medizinstudium nachging, führten zur Begegnung mit dem evangelischen Theologen Professor Dr. Helmut Gollwitzer und zur Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Beinahe wäre aus ihm ein Theologe geworden.
Seine Ausbildung zum Arzt und Wissenschaftler begann er in dreijähriger Lehrzeit am Pathologischen Institut der Universität Kiel bei Professor Dr. Karl Lennert. Dort legte er die Grundlagen zum späteren klinischen Hämatologen. Als Assistenzarzt erlebte er die Aufbauphase an der Reformuniversität Ulm, die er allerdings schon nach vier Jarhen mit fertiger Habilitationsschrift verließ.
Durch den Wechsel zur Mannheimer Fakultät für Klinische Medizin machte er sich mit einer weiteren Hochschulneugründung bekannt. Dort kam es zu einer Änderung seines beruflichen Interessenfeldes insofern, als er sich fortan mit der in der Entstehung befindlichen Internistischen Tumormedizin befasste. In Mannheim gründete er einen der ersten onkologischen Arbeitskreise und wenige Jahre später das Onkologische Zentrum, die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, und übernahm dessen Leitung.
Queißer hat durch zahlreiche überregionale Aktivitäten bei der Etablierung der Internistischen Onkologie in Deutschland mitgewirkt. Er war Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO), arbeitete in deren Vorstand mit und leitete über acht Jahre deren Phase-I/II-Studiengruppe. Damit realisierte er in zuvor nicht bekanntem Ausmaß die direkte Zusammenarbeit zwischen Universität und forschender Pharmaindustrie. Des Weiteren war er Vorsitzender der Süddeutschen Hämoblastosegruppe (SHG) und Vizepräsident der Oberrheinischen Arbeitsgemeinschaft für Onkologie (OAO). Er gehört zu denjenigen in Deutschland, die das "Dilemma der klinisch-onkologischen Forschung" früh erkannten und aktiv zu überwinden suchten.
Unter wegweisendem Einfluss aus der Schweiz etablierte er in den frühen 70er Jahren erste multizentrische Therapiestudien bei soliden Tumoren, setzte sich mit den Grundlagen der klinischen Prüfung auseinander und gründete 1976 die Chemotherapiegruppe gastrointestinaler Tumoren, die sich fortan mit zahlreichen Studien zur palliativen und adjuvanten Chemotherapie von Magen-Darm-Tumoren befasste. Seit 1989 baute er die Zeitschrift Onkologie zu einem internationalen Journal für Krebsforschung und -behandlung aus.
Queißer befasst sich in seiner Biographie auch mit persönlichen Vorlieben und Interessen. Er verfolgte aufmerksam das Kunstgeschehen in unserem Land und suchte seinen Ausgleich in der künstlerischen Fotografie sowie in verschiedenen Bildungsreisen, vorwiegend nach Griechenland. Nach dem Ausscheiden aus der Hochschule wird er seine ärztliche Tätigkeit fortsetzen, allerdings in rein präventiv onkologischer Beratung.