Die vorliegende Publikation stellt einen biographisch orientierten Beitrag zu einer Disziplingeschichte der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland dar.
Anhand von etwa 450 Biographien von Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die das bevölkerungswissenschaftliche Denken und die praktische Umsetzung diesbezüglicher Erkenntnisse in der Gesellschaft maßgeblich geprägt haben, werden die disziplinäre Vielfalt sowie die unterschiedlichen methodischen und theoretischen Konzepte der Bevölkerungswissenschaft in ihrem jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext sichtbar. Dabei kann es nicht Ziel des Lexikons sein, die Geschichte der Bevölkerungswissenschaft im deutschsprachigen Raum von ihren Anfängen bis zur Gegenwart darzustellen. Das bleibt weiterhin ein Desiderat der wissenschaftshistorischen Forschung.
Zwar gibt es eine Reihe instruktiver Überblicksdarstellungen zur Geschichte der Bevölkerungswissenschaft, aber eine allgemeine Disziplingeschichte wie auch eine spezielle disziplingenetische Darstellung für den deutschsprachigen Raum stehen noch aus.
Das Lexikon umfaßt Biographien vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Berücksichtigt wurden dabei neben verstorbenen Persönlichkeiten nur solche, die vor 1915 geboren wurden und deren wissenschaftliche Biographie als im wesentlichen abgeschlossen gelten kann. Die einzelnen Artikel vermitteln neben einer kurzen Vita, vor allem zum wissenschaftlichen Werdegang, einen Überblick zu demographierelevanten Publikationen und der entsprechenden biographischen Literatur über den Autor.
Trotz intensiver Recherche konnten nicht für alle Personen relevante biographische Daten, insbesondere Geburts- und Sterbedaten ermittelt werden. Für diesbezügliche Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen sind Herausgeber und Autor jederzeit dankbar.
Dem Lexikon ist eine Einleitung vorangestellt, die zum besseren Verständnis und zur historischen Einordnung der Persönlichkeiten in die wichtigsten Entwicklungsphasen der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland dienen soll, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung bis 1945 liegt.
Aus dem Vorwort des Herausgebers.
Textproben:
Luther, Martin, Theologe und Reformator, _ 1483, 1546 Eisleben
Studium der Rechtswissenschaften in Erfurt 1501-1505; Eintritt in den Augustinerorden (1505) und Studium der Theologie; 1508-1511 Lehrer der Moralphilosophie an der Universität Erfurt und Wittenberg; 1512 Promotion in Wittenberg, anschließend Prof. der Heiligen Schrift; löste 1517 mit seinem Thesenanschlag in Wittenberg die Reformationsbewegung aus; verteidigte 1521 auf dem Reichstag zu Worms seine Thesen; (1521/1522) Übersetzung des Neuen Testaments auf der Wartburg; wurde prägend für die deutsche Literatursprache; hielt bis 1545 in Wittenberg theologische Vorlesungen.
Die Ansichten der Reformation über Bevölkerung finden ihren bedeutsamsten Ausdruck in den Predigten Luthers vom Ehestande und vom ehelichen Leben. Darin plädiert er u. a. für eine frühe Verheiratung der Geschlechter. Seine Grabstätte befindet sich in der Schloßkirche in Wittenberg.
PUBLIKATIONEN: Vom ehelichen Stande, (1522) - Sämtliche Werke, hrsg. v. E. L. Enders, 67 Bde. (1826-57 Erlanger Ausgabe)
LITERATUR: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 19, Leipzig 1884, S. 660-692 - Jolles, Oskar: Die Ansichten der deutschen nationalökonomischen Schriftsteller des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts über Bevölkerungswesen. In: Jahrbuch für Nationalökonomie, N.F. 13. Bd., 47, Jena 1886, S. 195 - Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hrsg. von Walther Killy, Gütersloh, München 1988. usw.
Süßmilch, Johann Peter, Theologe, Statistiker und Bevölkerungswissenschaftler, _ 1707, 1767 Berlin
Studierte in Halle (1727) und Jena Rechte, dann Medizin und Theologie; nahm 1741 als Feldprediger am schlesischen Feldzug (Schlacht bei Mollwitz) teil; erhielt danach eine
Anhand von etwa 450 Biographien von Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die das bevölkerungswissenschaftliche Denken und die praktische Umsetzung diesbezüglicher Erkenntnisse in der Gesellschaft maßgeblich geprägt haben, werden die disziplinäre Vielfalt sowie die unterschiedlichen methodischen und theoretischen Konzepte der Bevölkerungswissenschaft in ihrem jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext sichtbar. Dabei kann es nicht Ziel des Lexikons sein, die Geschichte der Bevölkerungswissenschaft im deutschsprachigen Raum von ihren Anfängen bis zur Gegenwart darzustellen. Das bleibt weiterhin ein Desiderat der wissenschaftshistorischen Forschung.
Zwar gibt es eine Reihe instruktiver Überblicksdarstellungen zur Geschichte der Bevölkerungswissenschaft, aber eine allgemeine Disziplingeschichte wie auch eine spezielle disziplingenetische Darstellung für den deutschsprachigen Raum stehen noch aus.
Das Lexikon umfaßt Biographien vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Berücksichtigt wurden dabei neben verstorbenen Persönlichkeiten nur solche, die vor 1915 geboren wurden und deren wissenschaftliche Biographie als im wesentlichen abgeschlossen gelten kann. Die einzelnen Artikel vermitteln neben einer kurzen Vita, vor allem zum wissenschaftlichen Werdegang, einen Überblick zu demographierelevanten Publikationen und der entsprechenden biographischen Literatur über den Autor.
Trotz intensiver Recherche konnten nicht für alle Personen relevante biographische Daten, insbesondere Geburts- und Sterbedaten ermittelt werden. Für diesbezügliche Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen sind Herausgeber und Autor jederzeit dankbar.
Dem Lexikon ist eine Einleitung vorangestellt, die zum besseren Verständnis und zur historischen Einordnung der Persönlichkeiten in die wichtigsten Entwicklungsphasen der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland dienen soll, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung bis 1945 liegt.
Aus dem Vorwort des Herausgebers.
Textproben:
Luther, Martin, Theologe und Reformator, _ 1483, 1546 Eisleben
Studium der Rechtswissenschaften in Erfurt 1501-1505; Eintritt in den Augustinerorden (1505) und Studium der Theologie; 1508-1511 Lehrer der Moralphilosophie an der Universität Erfurt und Wittenberg; 1512 Promotion in Wittenberg, anschließend Prof. der Heiligen Schrift; löste 1517 mit seinem Thesenanschlag in Wittenberg die Reformationsbewegung aus; verteidigte 1521 auf dem Reichstag zu Worms seine Thesen; (1521/1522) Übersetzung des Neuen Testaments auf der Wartburg; wurde prägend für die deutsche Literatursprache; hielt bis 1545 in Wittenberg theologische Vorlesungen.
Die Ansichten der Reformation über Bevölkerung finden ihren bedeutsamsten Ausdruck in den Predigten Luthers vom Ehestande und vom ehelichen Leben. Darin plädiert er u. a. für eine frühe Verheiratung der Geschlechter. Seine Grabstätte befindet sich in der Schloßkirche in Wittenberg.
PUBLIKATIONEN: Vom ehelichen Stande, (1522) - Sämtliche Werke, hrsg. v. E. L. Enders, 67 Bde. (1826-57 Erlanger Ausgabe)
LITERATUR: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 19, Leipzig 1884, S. 660-692 - Jolles, Oskar: Die Ansichten der deutschen nationalökonomischen Schriftsteller des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts über Bevölkerungswesen. In: Jahrbuch für Nationalökonomie, N.F. 13. Bd., 47, Jena 1886, S. 195 - Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hrsg. von Walther Killy, Gütersloh, München 1988. usw.
Süßmilch, Johann Peter, Theologe, Statistiker und Bevölkerungswissenschaftler, _ 1707, 1767 Berlin
Studierte in Halle (1727) und Jena Rechte, dann Medizin und Theologie; nahm 1741 als Feldprediger am schlesischen Feldzug (Schlacht bei Mollwitz) teil; erhielt danach eine