Die scheinbar defensive Ausrichtung der biologischen Kriegsführung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, die sich in erster Linie an der Boden- und Klimatheorie Max Pettenkofers orientierte, wurde durch die äußerst aggressive medizinisch-experimentelle Forschungspraxis mehr als kompensiert. Seuchenexperimente in den Konzentrationslagern dienten nicht nur der Erprobung von Impfstoffen gegen Fleckfieber, Typhus und Ruhr, sondern wurden gezielt zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im Osten eingesetzt. Verbunden mit der Darstellung des geplanten Pesteinsatzes gegen die Rote Armee im April 1945 werden auf eindringliche Weise Konsequenzen biologischer Waffenproduktion aufgezeigt.