Seit einigen Jahrzehnten machen die Neuro- und Kognitionswissenschaften das 'Organ' der Erkenntnis - das Gehirn und damit auch das Bewusstsein oder den 'Geist' - zum Erkenntnisobjekt empirischer Analysen. Nur scheinbar unterliegen damit traditionelle und insbesondere mystische Welt- und Menschenbilder endgültig der wissenschaftlichen Entzauberung. Im Gegensatz zur mystischen setzt die wissenschaftliche Erkenntnis die Trennung von erkennendem Subjekt und Erkenntnisobjekt voraus und abstrahiert von der Leiblichkeit und den subjektiven Erlebnisgehalten des Erkennenden. Gerade in der Hirnforschung wird aber die Trennung von Subjekt und Objekt erneut problematisch, verstrickt sich das naturwissenschaftliche Projekt in Schwindel erregende Paradoxien, zu deren Bereinigung wiederum neue Theorien und Symboliken eingeführt werden müssen. Inwieweit sich hier Konstruktionen ergeben, die der Mystik ähnlich sind, erkundet der vorliegende Band aus unterschiedlichen Perspektiven.
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