Foucaults biopolitische These, dass der moderne Mensch ein Tier ist, in dessen Politik sein Leben als Lebewesen auf dem Spiel steht, wurde zum zentralen Bestandteil der Diskussion um unsere politische Gegenwart. Dieser Aufsatzband verfolgt nicht die Absicht, erneut eine allgemeine Bestimmung der Verfasstheit von Biopolitik zu liefern; vielmehr geht es darum, die Wirksamkeiten zu untersuchen, die sich aufgrund des engen Bezugs der Macht auf das Leben in allen gesellschaftlichen Bereichen entfalten. Anhand von konkreten philosophischen, wissenschaftsgeschichtlichen, film- und literaturwissenschaftlichen Analysen hinterfragen die einzelnen Beiträge die produktive Funktionsweise der Biopolitik und versuchen zugleich die Gestalt möglicher Gegenbewegungen zu denken.