Künstlerisch-architektonische Gestaltung und die gesellschaftliche Formung von Subjekten stehen in einem engen Wechselverhältnis. Aktuelle Varianten des Organizismus nehmen hierin eine wichtige Rolle ein, indem sie mit ihrem holistischen Anspruch auf eine ökologische Ganzheitlichkeit gesellschaftlichen Lebens zielen.Biotopia unternimmt den teils spekulativen Versuch, künstlerische Artefakte und die in den Lebenswissenschaften eingeflochtenen Macht- und Regierungsdispositive zusammenzudenken. Biopolitik fungiert hierbei als Leittheorem, mit dem sich das Bündel von Macht- und Regierungstechniken analysieren lässt, das auf den Fortbestand und die Regulierung gesellschaftlichen Lebens als Ganzes abzielt und dazu die Kontrolle über einzelne gesellschaftliche Individuen zu erlangen versucht. Mit einer Affekttheorie wird zudem untersucht, wie Subjekte durch Kunstwerke affiziert werden. Schließlich haben die von den Artefakten ausgehenden affektiven Kräfte Definitionsmacht darüber, was als Lebenswertes und damit auch was als Nicht-Lebenswertes aufgefasst wird. Über eine ästhetisch-formale und monographische Betrachtung der künstlerischen Werke hinaus erfolgt eine (politische) Reflexion der theoretischen Selbstpositionierungen der Künstler.
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