"Hallo, ich heiße Jimmy", sagte eine Krähe zum kleinen Jim Dine in seiner Einleitung, "aber dies erschreckte mich, und zugleich ... verstand ich." Die Begegnung mit dem Vogel nahm der Junge in einer Mischung aus Angst, Faszination und tiefer Einsicht in sein Unbewußtes wahr.nnDer Künstler übersetzte die Erinnerung daran in eine Serie faszinierender Schwarzweiß-Fotografien. Sind sie symbolisch, tiefgründig, mystisch oder einfach Fotos von geliebten Tieren? Ein gewöhnlicher Vogel erscheint dem Betrachter als mythologische Figur, als mittelalterlicher Hofnarr oder als seltsamer Bote einer verborgenen Welt. Jim Dine spricht zu den Vögeln, und sie antworten ihm, denn sie sind ihm freundschaftlich verbunden.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Einen ungewöhnlichen Bildband bespricht Ulf Erdmann Ziegler in seiner kurzen Rezension: "Birds" von Jim Dine. Im Zentrum der Fotografien stehen zwei ausgestopfte Vögel: eine Krähe und eine Eule, die auf die verschiedensten Arten arrangiert sind. Die physische Qualität der Bilder (Heliogravüren) findet Ziegler "überwältigend". Die Arrangements "ächzen" allerdings bisweilen unter der Last der Gedanken, schreibt Ziegler. Dennoch scheint ihm der Band zu gefallen. Mit Hitchcocks gleichnamigem Film teilten die Bilder ihre Bewunderung für die "Undurchschaubarkeit" der Vögel. Amüsiert hat sich der Rezensent über Dines Darstellung des Aberglaubens, "das Belebte kehre immer zurück".
© Perlentaucher Medien GmbH
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