Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 5.5 (CH), Universität Zürich (Seminar für Filmwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bis dass der Film reisst: Der Moment, in dem Ingmar Bergman für PERSONA (S 1965) einen brennenden Filmstreifen durch den Projektor laufen lässt, kann als Sinnbild für filmischen Exzess stehen. Obwohl aus dem Experimentalfilm entlehnte Formexperimente im Spielfilm Eingang gefunden haben, irritieren die fünf Sekunden, in denen Bergman nichts als ein weisses Bild zeigt: Die Form verselbständigt sich und wird zum Selbstzweck. Diesem Moment der Irritation kann die rauschende Tonspur zum schwarzen Bild in LOST HIGHWAY (USA 1996) gegenübergestellt werden. Nach einer schnell geschnittenen Sequenz kippt das Bild weg und David Lynch zeigt während fast 17 Sekunden zuerst ein unscharfes, dann ein schwarzes respektive leeres Bild.1 Obwohl exakt dreissig Jahre zwischen den beiden Filmen liegen, verwischen sie in ähnlicher Weise, durch den Einsatz von formalem Exzess, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum oder Fantasie. Dem Zuschauer2 wird damit jeder Hinweis für eine Zuordnung der Bilder verweigert. Diesem Moment der Irritation, wie es evoziert wird und welche Formen dafür verantwortlich sind, widmet sich die vorliegende Arbeit. [...]
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