SVV, oder auch Selbverletztendes Verhalten ist leider ein sehr trauriges Thema, dass meiner Meinung nach viel zu wenig besprochen wird. Da ich das Thema und die Beweggründe schon immer sehr interessant fand, schaue ich zwischendurch immer mal wieder nach Büchern, die sich mit der Thematik
auseinandersetzen. Dabei ist mir immer wieder "Bis unter die Haut" ins Auge gesprungen - Grund genug, diesem…mehrSVV, oder auch Selbverletztendes Verhalten ist leider ein sehr trauriges Thema, dass meiner Meinung nach viel zu wenig besprochen wird. Da ich das Thema und die Beweggründe schon immer sehr interessant fand, schaue ich zwischendurch immer mal wieder nach Büchern, die sich mit der Thematik auseinandersetzen. Dabei ist mir immer wieder "Bis unter die Haut" ins Auge gesprungen - Grund genug, diesem Buch eine Chance zu geben.
Ich habe von Julia Hoban einiges erwartet, aber leider wurde ich dann doch enttäuscht, denn der Schreibstil konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Es fanden viel zu viele Wiederholungen statt ("Ich habe meine Eltern umgebracht!") und auch sonst hat die Autorin es nicht geschafft, die Figuren sympathisch zu gestalten. Dazu liest sich die Geschichte aufgrund der vielen Wiederholungen sehr holprig und dadurch konnte mich das Buch trotz seiner interessanten Thematik nicht an sich fesseln.
Ein großes Problem hatte ich leider mit den Figuren, denn keiner davon konnte mich berühren oder wurde mir im Laufe der Zeit sympathisch. Besonders Willow war ein schwieriger Fall. Ich wollte sie und ihre Beweggründe, wieso sie sich dies selbst antut, unbedingt verstehen, aber leider versank sie so oft in Selbstmitleid und hat immer wieder davon angefangen, dass sie ihre Eltern umgebracht hätte. Dies wurde mir dann irgendwann zu anstrengend und ich habe das Interesse an ihr und ihrer Familiensituation verloren. Jeder Mensch hat seine Phasen, in denen er eventuell sogar zu Selbstmitleid neigt, aber was Willow gemacht hat, war mir dann doch zu viel, denn an vielen Stellen hatte ich zu sehr das Gefühl, als wolle sie sich auch einfach nicht weiterentwickeln. Gleiches galt leider auch für Guy, der mich ebenfalls nicht von sich überzeugen konnte. Zwar fand ich ihn noch deutlich sympathischer als z.B. Willow oder deren Bruder, aber dennoch hat mir bei ihm das gewisse Etwas gefehlt.
Die Liebesgeschichte, die sich hier langsam aufbaut, wird dagegen sehr authentisch beschrieben. Ganz besonders der Moment, als Guy herausfindet, was sich Willow beinahe täglich antut, wurde sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Liebe der beiden Figuren wirkt dabei auch nicht kitschig oder gar sehr romantisch. Man betrachtet sie eher als relativ nüchtern und realistisch.
Ein weiterer Kritikpunkt ist neben den Figuren die Weiterentwicklung der Geschichte. Diese spielt nur an wenigen Orten und als Leser bekommt man kaum etwas Neues präsentiert. Immer wieder geht es an alte Orte zurück, ohne eine gewisse Entwicklung. Oftmals blieb die Autorin auf der Stelle stehen und ich hätte mir für die Charaktere so viel mehr gewünscht. Dazu ist die Geschichte Dank der wenigen Handlung auch sehr vorhersehbar. Sehr schade, denn das Potential war definitiv vorhanden, es wurde nur einfach nicht genutzt.
Das Cover selbst ist gelungen, da sich besonders die feinen Linien sehr mit der Thematik beschäftigen. Das Mädchen auf dem Cover ist ebenfalls gut ausgewählt. Besonders gefallen hat mir auch die Kurzbeschreibung. Umso enttäuschender, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.
Insgesamt hat mir "Bis unter die Haut" leider nicht gefallen. Ich hatte hohe Erwartungen, aber leider wurden diese nicht erfüllt, da mich das Selbstmitleid der Protagonisten immer mehr genervt hat und ich mich somit nicht mehr auf die Geschichte einlassen konnte. Schade, aber leider nicht änderbar. Vielleicht können sich ja andere Leser besser auf die Geschichte einlassen.