„ ‚Sollte ich dich jemals wiedersehen, Annie, kann ich nicht versprechen, das zu tun, was das Beste wäre, und weggehen.‘ “
Annie, eine junge, aufstrebende Architektin, liebt ihren Beruf. Sie ist auf dem besten Weg, so erfolgreich zu werden, wie sie es sich immer erträumt hat, und das alles dank
harter Arbeit. Für Männer ist neben dem Job keine Zeit, doch an einem Abend, als ihre Freunde sie zum…mehr„ ‚Sollte ich dich jemals wiedersehen, Annie, kann ich nicht versprechen, das zu tun, was das Beste wäre, und weggehen.‘ “
Annie, eine junge, aufstrebende Architektin, liebt ihren Beruf. Sie ist auf dem besten Weg, so erfolgreich zu werden, wie sie es sich immer erträumt hat, und das alles dank harter Arbeit. Für Männer ist neben dem Job keine Zeit, doch an einem Abend, als ihre Freunde sie zum gemeinsamen Ausgehen überreden können, lernt sie Jack kennen, der unerwartete Gefühle in ihr auslöst wie noch kein Mann zuvor es je geschafft hat.
Nach einer gemeinsamen Nacht sucht Annie schnell das Weite, doch wie es das Schicksal will, trifft sie Jack schon bald wieder, jedoch unter Umständen, die ihre vorige Begegnung in ein völlig anderes Licht rücken. Trotz der Gefühle, die erneut sowohl in ihr als auch in Jack hochkommen, müssen sie sich voneinander fern halten, doch kann etwas, was sich so richtig anfühlt, wirklich falsch sein?
Zu Beginn muss ich gleich sagen, dass dieses Buch mich wirklich erstaunt und nachdenklich gemacht hat. Es beginnt mit einer Anmerkung der Autorin, dass es in diesem Buch um ein Tabuthema ginge, und man wird gebeten, offen zu sein.
Ein Zitat aus dem Vorwort lautet: „Es geht darum, sich zur falschen Zeit in die falsche Person zu verlieben. Weil es passiert. An jedem einzelnen Tag.“ Diese Worte der Autorin beschreiben perfekt, worum es in diesem Roman geht, nämlich darum, dass man oft keinen Einfluss darauf hat, wer sein Herz dazu bringt, höher zu schlagen. Dass es durchaus passieren kann, dass dieser Jemand aus verschiedenen Gründen nicht erreichbar ist für das eigene Herz.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Schimmer, was das Problem in der Beziehung zwischen Annie und Jack darstellen könnte, und entsprechen erstaunt war ich dann, als es ans Licht kam. Es sei von meiner Seite aus gesagt, dass es zwar in vielen Geschichten am Rande zu solchen Fauxpas kommt, ich jedoch noch nie ein Buch las, in dem es aus Hauptmotiv einer Story verwendet wurde, was ich als sehr mutig und ebenso fortschrittlich empfinde.
„Bis wir eins sind“ wird aus der Ich-Perspektive von Annie erzählt, einer jungen Frau, die mit Ende 20 bereits auf eine beeindruckenden Karriere als Architektin zurückblicken kann. Lediglich für Männer interessiert sie sich nicht, bisher war einfach noch keiner dabei, der sie wirklich überzeugt hat. Ihre Willenskraft und ihr Durchsetzungsvermögen haben mich wirklich beeindruckt, denn um derart diszipliniert zu sein, erfordert es einen starken Charakter. Allerdings ist sie das Klischee eines Workaholics, eben das werfen auch ihre drei besten Freunde Micky, Lizzy und Nat ihr vor und zerren sie in eine Bar, um endlich mal einen Abend locker zu werden und wieder Spaß zu haben. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es mich ja prinzipiell immer freut, wenn nach einem solchen Buch auch noch die Geschichten der besten Freunde in neuen Büchern aufgerollt werden, doch in diesem Fall würde ich es mir wirklich von Herzen wünschen, mehr über Annies kleine Gang zu erfahren, die mir, genau wie unsere weibliche Hauptperson wirklich unheimlich sympathisch und beim lesen sofort ans Herz gewachsen ist.
Durch die Erzählweise kann man Annies Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen und ich habe von der ersten Seite mit ihr mitgefiebert und -gelitten. Ich habe regelrecht an meinem Reader gehangen und mochte keine Pause machen, ehe ich das Buch beendet hatte, was sich durch den lockeren Ton, in dem die Charaktere miteinander sprechen und den angenehmen, nicht komplizierten oder verschachtelten Schreibstil der Autorin auch an einem Nachmittag flüssig ermöglichen ließ.
Mein Fazit:
Ich habe mit den Charakteren gelitten und gelacht, mir sind die Personen unglaublich schnell ans Herz gewachsen und von der ersten bis zur letzten Seite quasi an den Lippen oder eher den Fingern der Autorin gehangen, die in ihrem Roman ein Tabuthema aufgreift, was sonst an vielen Stellen unter den Tisch gekehrt wird.