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Als religiöse Minderheit lebten die Evangelischen in der römisch-katholischen Umwelt, anfangs in den Städten, und dann im Zuge der deutschen Siedlungsbewegungen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts in den sogenannten Kolonien und waren den fremdreligiösen Einflüssen ausgesetzt. Da die evangelischen Pfarreien oft weit von den deutsch-evangelischen Siedlungen entfernt lagen, waren die Kolonisten gezwungen, religiöse Handlungen, vor allem Taufen und Trauungen, von katholischen Priestern vollziehen zu lassen. Dies hatte zur Folge, dass die deutschen Christen zum Katholizismus übertraten. Viele…mehr

Produktbeschreibung
Als religiöse Minderheit lebten die Evangelischen in der römisch-katholischen Umwelt, anfangs in den Städten, und dann im Zuge der deutschen Siedlungsbewegungen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts in den sogenannten Kolonien und waren den fremdreligiösen Einflüssen ausgesetzt. Da die evangelischen Pfarreien oft weit von den deutsch-evangelischen Siedlungen entfernt lagen, waren die Kolonisten gezwungen, religiöse Handlungen, vor allem Taufen und Trauungen, von katholischen Priestern vollziehen zu lassen. Dies hatte zur Folge, dass die deutschen Christen zum Katholizismus übertraten. Viele deutsche Familien wurden im 18. und 19. Jahrhundert katholisch. Wie Pastor Kneifel in seinem Vorwort schreibt, bemühte er sich seit 1930, die Sichtweise und Zielsetzung von Bischof Bursche zu verstehen, der ihn 1930 in der St. Matthäus Kirche in Lodz ordinierte. Er bezeichnet ihn als markante Persönlichkeit deutscher Herkunft, der ein ausgezeichneter Prediger war und in polnischer und deutscher Sprache predigte. Sein Ziel bestand in der Schaffung einer Polnischen Evangelischen Kirche und Bischof Bursche entwickelte sich im Laufe seines Lebens zu einem national denkenden Polen. Er schrieb in seiner Denkschrift an die Entente 1919 in Paris: "Wir wollen eine polnisch evangelische Kirche schaffen, die von allen deutschen Einflüssen frei sein soll." Bischof Bursche besuchte alle Evangelisch-Augsburgischen Kirchengemeinden und unterhielt Kontakte zu den Pastoren und Kirchenkollegien. Viele deutsche Pastoren versuchten die Maßnahmen des Bischofs zu unterlaufen. Sie betonten, dass 80 % der Kirchenmitglieder Deutsche und 20 % Polen waren. So wurden vier Jahrzehnte vor 1939 leider durch Auseinandersetzungen und Richtungskämpfe zwischen den Pastoren in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche getrübt. Pastor Julius Dietrich in Lodz trat für den Frieden zwischen den deutschen und polnischen Pastoren ein, lehnte aber das polnische Kirchengesetz von 1936 ab. Bischof Bursche wurde von den Nazis am 3. Oktober 1940 verhaftet, was ein Verbrechen war. Die Nazis warfen dem polnischen Staatsbürger Bischof Bursche die Polonisierung der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen vor. Außerdem wurde ihm vorgeworfen bei den Friedensverhandlungen in Versailles gegen die deutschen Interessen gearbeitet haben. Ende Januar 1940 verlegte man Bischof Bursche in das KZ Oranienburg-Sachsenhausen. Am 20. Februar 1942 starb er im Alter von 80 Jahren in einem Berliner Polizeikrankenhaus in Moabit.
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