Die angewandte Linguistik beschäftigt sich, ins besonders innerhalb der Gesprächs- und Diskursanalyse, seit den frühen 1980ern mit dem Themenkomplex medizinische Kommunikation. Die Anforderungen an angehende und praktizierende Ärzte und Ärztinnen haben sich im Lauf der Jahre den gewachsenen Ansprüchen der Medizin entsprechend geändert. Krankheit wird nicht mehr nur rein somatisch-technisch erfasst, soziale und psychische Dimensionen wurden innerhalb der Forschung in ihrer Bedeutung erkannt und spiegeln sich in patientinnenzentrierten Ansätzen wider. So gelten Fertigkeiten wie Empathie bzw. auch der Umgang mit Emotionen in der psychosomatischen Gesprächsführung als Kernstück. Dennoch wird die Fähigkeit mit Patienten und Patientinnen zu sprechen in der Praxis und Ausbildung weiterhin nahezu als unspezifische Kompetenz verkannt und findet nur langsam Einzug in Pflichtcurricula. In der vorliegenden Arbeit wurden drei Übungsgespräche an der Medizinischen Universität Wien aufgezeichnetund gesprächs- bzw. diskursanalytisch in Hinblick auf den sprachlichen Umgang mit Emotionen seitens der Studenten und Studentinnen untersucht.