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Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken.
Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen
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Produktbeschreibung
Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken.

Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde ...

Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immerwieder wie ein schönes und düsteres Märchen.


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Autorenporträt
Tina Pruschmann, geboren 1975 geboren, lebt in Leipzig. Sie hat Soziologie und Soziale Verhaltenswissenschaft studiert. Der Versuch, einen ordentlichen Beruf zu ergreifen, führte sie in Juravorlesungen, an eine Förderschule, in eine psychiatrische Klinik und in das Lehrerzimmer einer Berufsfachschule. 2017 erschien ihr Debütroman Lostage  im Residenz Verlag. Es folgten 2019 der Foto-Interview-Band gottgewollt (mit Marco Warmuth, Fotografie) erschienen im Mitteldeutschen Verlag und 2022 der Roman  Bittere Wasser, für den sie 2025 den Lessing-Förderpreis des Landes Sachsen erhält. Im Sommer 2024 war sie im Vorfeld der ostdeutschen Landtagswahlen für das Projekt der Universität Leipzig: Ways across the country: democracy in transforming landscape als eine von drei Überlandschreiberin in den ländlichen Regionen Sachsens unterwegs.
Rezensionen
Die Fiktion schafft Distanz und gibt mehr Spielraum, sagt Tina Pruschmann, Straßen- und Kneipennamen müssen nicht stimmen. Und doch stimmt im Buch alles bis in die feinfühlig gesetzten Einsprengsel des Dialekts. Karin Großmann Sächsische Zeitung 20230315

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensentin Bettina Baltschev bekommt ganz schön viel Stoff mit diesem Roman von Tina Pruschmann, aber die Autorin weiß ihn zu bewältigen, versichert die Kritikerin. An der Seite von Artistentochter Ida erlebt Baltschev das Zirkusleben in der DDR, das Kurleben in einem Bad im Erzgebirge und die Ukraine kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Denn dorthin verschlägt es Ida, als die Zirkuselefanten ihrer Kindheit nach Kiew verkauft werden. Über Idas Großmutter führt der Roman zudem ins 19. Jahrhundert. Nicht alle Erzählstränge hätte die Kritikerin zwingend gebraucht. Aber wie Pruschmann alles ausbalanciert, auch Gesagtes und Nichtgesagtes, und dabei die ganze Komplexität ostdeutscher Biografien nachzeichnet, findet Baltschev bemerkenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH