Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1.0, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Franz Schubert und Ludwig van Beethoven jahrzehntelang Bürger derselben Stadt waren, ja sogar gemeinsame Bekannte hatten, sind sich beide augenscheinlich kaum begegnet. Selbst der oft erwähnte Besuch Schuberts an Beethovens Sterbebett ist umstritten.
Berichten zufolge beobachtete Schubert nach einer Fidelio Aufführung Beethoven aus der Ferne und mischte sich im Hause des Verlegers Steiner unter diejenigen, die den dort regelmäßig einkehrenden Beethoven über italienische Musik herziehend erleben wollten. Passend dazu bemerkt Beethovens Neffe Karl in dessen Konversationsheft, man lobe den Schubert sehr, man sage aber, er verstecke sich.
Trotz seiner Scheu vor Beethoven war Schubert Zeit seines Lebens ein großer Bewunderer der beethovenschen Kunst und umgekehrt wohl der Einzige unter den jüngeren Komponisten, den Beethoven anerkannt hat.
Durch die Aufführungen im Konvikt-Orchester war Franz Schubert schon früh die Möglichkeit gegeben, Werke Haydns, Mozarts und Beethovens kennen zu lernen. Vor allem Beethovens Werke machten dabei einen tiefen Eindruck auf ihn. Sein Freund Joseph von Spaun berichtet, dass Beethovens zweite Sinfonie "sein Entzücken auf das äußerste steigerte", und nach einer Aufführung der Fünften Sinfonie soll der damals vielleicht achtzehnjährige Schubert zu Spaun gesagt haben:
"Heimlich im Stillen hoffe ich wohl selbst noch etwas aus mir machen zu können, aber wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?"
Anhand dieses Ausspruchs werden zwei Dinge deutlich, die charakteristisch sind für Schuberts Umgang mit Beethoven: Zum Einen seine Bewunderung für Beethoven, zum Anderen die große Bedrängnis, die er mit diesem Namen verbindet.
Der Maßstab Beethoven lässt Schubert nicht mehr zur Ruhe kommen. War die Zeit vor 1813 noch mit relativ unbekümmertem Komponieren verbunden, so setzt bereits nach 1813 eine Phase ein, in der er sich mit den Problemen des Sonatensatzes und der gründlichen motivisch-thematischen Arbeit auseinandersetzt. Vor allem in den Jahren ab 1816 beginnt dann eine Phase der verstärkten inneren Auseinandersetzung mit Beethoven...
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Berichten zufolge beobachtete Schubert nach einer Fidelio Aufführung Beethoven aus der Ferne und mischte sich im Hause des Verlegers Steiner unter diejenigen, die den dort regelmäßig einkehrenden Beethoven über italienische Musik herziehend erleben wollten. Passend dazu bemerkt Beethovens Neffe Karl in dessen Konversationsheft, man lobe den Schubert sehr, man sage aber, er verstecke sich.
Trotz seiner Scheu vor Beethoven war Schubert Zeit seines Lebens ein großer Bewunderer der beethovenschen Kunst und umgekehrt wohl der Einzige unter den jüngeren Komponisten, den Beethoven anerkannt hat.
Durch die Aufführungen im Konvikt-Orchester war Franz Schubert schon früh die Möglichkeit gegeben, Werke Haydns, Mozarts und Beethovens kennen zu lernen. Vor allem Beethovens Werke machten dabei einen tiefen Eindruck auf ihn. Sein Freund Joseph von Spaun berichtet, dass Beethovens zweite Sinfonie "sein Entzücken auf das äußerste steigerte", und nach einer Aufführung der Fünften Sinfonie soll der damals vielleicht achtzehnjährige Schubert zu Spaun gesagt haben:
"Heimlich im Stillen hoffe ich wohl selbst noch etwas aus mir machen zu können, aber wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?"
Anhand dieses Ausspruchs werden zwei Dinge deutlich, die charakteristisch sind für Schuberts Umgang mit Beethoven: Zum Einen seine Bewunderung für Beethoven, zum Anderen die große Bedrängnis, die er mit diesem Namen verbindet.
Der Maßstab Beethoven lässt Schubert nicht mehr zur Ruhe kommen. War die Zeit vor 1813 noch mit relativ unbekümmertem Komponieren verbunden, so setzt bereits nach 1813 eine Phase ein, in der er sich mit den Problemen des Sonatensatzes und der gründlichen motivisch-thematischen Arbeit auseinandersetzt. Vor allem in den Jahren ab 1816 beginnt dann eine Phase der verstärkten inneren Auseinandersetzung mit Beethoven...
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